Der erste Teil der Reihe „Sigmund Freud und sein pseudowissenschaftlicher Blödsinn“ befasst sich Freuds Buch „Der Mann Moses und die monotheistische Religion“ von 1938. Darin vertritt der die These, dass „die Juden“ ihre verdrängte Schuld an der Ermordung des biblischen Moses von Generation zu Generation weitervererbt hätten, woraus der Antisemitismus resultiert sei.
Die Psychoanalyse genießt noch immer viel zu hohes Ansehen unter Intellektuellen und solchen, die sich dafür halten. Mit dieser kritischen Beitragsreihe möche ich dazu beitragen, dass sich das ändert.
Wer ist am Antisemitismus schuld? Doch nicht etwa Antisemiten? Natürlich nicht, so Freud, es sind „die Juden“ selbst! Und das geht ihm zufolge so:
Moses gehörte zum ägyptischen Adel und erlegte nach dem Tod Echnatons dessen Religion (Monotheismus) den Juden auf. Die mochten jedoch nichts mit Moses strengen Vorschriften zu tun haben und erschlugen ihn. Die Schuld an dem Mord verdrängten „die Juden“ sogleich. Sie ließen sich in Israel nieder und beteten dort den lokalen Vulkangott Jahwe an.
Das Schuldgefühl wegen Moses Tod wurde nach mehreren Generationen so stark, dass die Juden die Religion Echnatons auf Jahwe übertrugen. Doch das genügte nicht. Nach mehreren hundert Jahren (!) wurde das Schuldgefühl so belastend, dass ein Jude namens Saulus (Paulus) schließlich behauptete, dass diese „Erbsünde“ (die Ermordung Moses durch „die Juden“) eingelöst wurde durch den Tod von Jesus Christus – wie Moses zuvor der unmittelbare Repräsentant Gottes. Diese Schuldbefreiung gilt allerdings nur für Christen, die sich vom Judentum abgespalten haben. Alle Juden müssen weiterhin mit der Schuld am Tode des „Urvaters“ leben.
Der Antisemitismus der christlichen Welt ist für Freud das Ergebnis der Unwilligkeit der Juden, sich den Mord an Moses einzugestehen.
Freud glaubte, dass diese Urschuld am Tode Moses an alle Juden genetisch (!) weitervererbt wurde. Und er wirft den heutigen Juden vor, sich den Mord an Moses nicht einzugestehen. Er bediente sich für seine Schuld-Vererbungslehre am damals schon lange überholten Lamarckismus. Es war Freud völlig wurscht, ob der zutraf oder nicht.
Yosef Hayim Yerushalmi, Professor für jüdische Geschichte an der Columbia University, stellt in seiner Studie Freud and Moses von 1991 fest, dass Freuds Buch „fast durchweg auf Ablehnung stieß – bei Bibelforschern wegen der willkürlichen Manipulation zweifelhafter historischer Daten und bei Anthropologen und Religionshistorikern, weil es auf seit langem überwundenen ethnologischen Annahmen fußte. Beide Kritikpunkte, so beeile ich mich hinzuzufügen, sind völlig korrekt.“ (Israels: Quacksalber, S. 59).
Quellen: Prof Günther Schultes Arbeit zum Buch und Han Israels „Der Wiener Quacksalber“ S. 57-60.
Freud, die alte Sau ^^
Das eine hab ich jedoch nicht verstanden: Hat nicht Moses das Volk der Juden nach Israel geführt und ist dort als alter Mann gestorben? Seit wann haben die Juden ihn denn umgebracht??
Freud vermischt einfach Pseudo-Historie mit Bibelbericht, was ebenfalls Pseudo-Historie ist. Praktisch nichts ist richtig an der oben zusammengefassten Darstellung von Freud.
Und er w a r f den (d a m a l i g e n) Juden vor, sich den Mord an Moses nicht einzugestehen…Ist doch Schnee von gestern. Aber immerhin. Bisher war mir diese Theorie unbekannt. Und „Der mit dem Glauben tanzt“, hat Recht, oder?
Die Schuld wird laut Freud genetisch weitervererbt an folgende Generationen von Juden, also kein Schnee von gestern. Freud hat sich das mit der Ermordung Moses selbst ausgedacht.
Aua. Du hast Recht. Diesen Blödsinn sollte man mal erwähnen und klarstellen. Allerdings: Glaubt noch wirklich jemand so etwas? Hoffentlich nicht.
„Glaubt noch wirklich jemand so etwas? Hoffentlich nicht.“
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„Wenn du es dir ausdenken kannst, gibt es jemanden der daran glauben kann.“
Da hat der Herr Freud ganz schön einen an der Murmel gehabt beim Schreiben seines letzten Buches. Vielleicht war’s das Alter, vielleicht die Drogen, eventuell sogar beides.
UND WAS HAT DAS mit der eingangs erwähnten Psychoanalyse zu tun, deren viel zu hohes Ansehen mit allen Mitteln, äh … will sagen „mit diesem Beitrag“ geschmälert werden soll?
Ich sehe schon, dass ich etwas weiter ausholen muss nächstes Mal. Andererseits wird sich bei euch nach und nach mit jedem Teil ein Bild zusammenfügen, was Freud und die Psychoanalyse betrifft.
Freuds andere, frühere Werke sind kein bisschen besser und auf seinen Werken begründet die Psychoanalyse, die eine Art religiöse Heilslehre ist und keine Wissenschaft, die irgendwie verbessert worden wäre im Laufe der Jahre. Stattdessen hat sie sich in ein paar Sekten aufgespalten, die leicht unterschiedlichen Schwachsinn predigen, der nicht mit den Fakten übereinstimmt.
Hahaha! Jau, danke und tschüss.
Bist du etwa Psychoanalytiker?
Nach seinem Beitrag zu schließen XXX!
Keine persönlichen Beleidigungen. Man kann auch frech sein ohne Gesetze zu übertreten, wie dieser Blog zeigt.
Sry
„Unter einer dünnen Tünche von Christentum sind sie geblieben, was ihre Ahnen waren, die einem barbarischen Polytheismus huldigten. Sie haben ihren Groll gegen die neue, ihnen aufgedrängte Religion nicht überwunden, aber sie haben ihn auf die Quelle verschoben, von der das Christentum zu ihnen kam. (…) Ihr Judenhass ist im Grunde Christenhass.“ – Sigmund Freud.