Katholiken machen Werbung für Neo-Atheisten

Was wären wir nur ohne den katholischen Journalisten Alexander Kissler und all die Kirchenfunktionäre, die ständig Vorträge halten, Artikel schreiben und im Fernsehen auftauchen, um auf das Phänomen des „Neuen Atheismus“ aufmerksam zu machen? Zwar stellen sie uns wie regelrechte Monster da, aber das glaubt ihnen sowieso kein Mensch außerhalb der Pius-Brüderschaft. Stattdessen liefern sie uns kostenfreies Marketing.

Jedenfalls hoffe ich, dass das so ist. Wenn nicht, wird mir bald ein wütender Mob den Schädel einschlagen.

Die Beiträge von Alexander Kissler sind in ihrer paranoid-propagandistischen Art sogar recht unterhaltsam. Zum Beispiel hielt er am 23. Januar in einer katholischen Akademie in Vallendar einen Vortrag mit dem Titel „Galle, Gift und Gotteswahn – Der neue Atheismus als politische Begegnung“.

Aber begegnen möchte man uns lieber nicht, liest man die Zusammenfassung des Vortrags auf der Website des Bistums Trier:

Kissler erinnerte an ein Bekenntnis von Bundespräsident Horst Köhler, der die Bibel als das wichtigste Buch bezeichnet und Eltern empfohlen hatte, mit ihren Kindern in der Bibel zu lesen. Daraufhin hatten ihm Mitglieder der neoatheistischen Giordano-Bruno-Stiftung einen Brief geschrieben und seine Bemerkungen als „unverantwortlich“ kritisiert. Ihrer Meinung nach hat die Bibel für Kinder eine „desorientierende Wirkung“, sie enthalte „ethisch problematische Anweisungen, die dem „evolutionären Stand der Wissenschaft nicht mehr entsprechen.

Kissler scheint das nun zu bezweifeln. Typischerweise lesen Gläubige kaum je selbst das Wort des angeblichen Schöpfers unseres gesamten Universums. Wen interessiert der Quatsch auch? Würde ich glauben, dass ich in der Hölle lande, wo ich auf ewig gefoltert werde, wenn ich nicht Gottes Befehlen gehorche, dann würde ich mich bestimmt nicht die Bohne für seine Befehle interessieren! Die Literaten findet man eher bei den Ungläubigen, die sich durch die paar tausend Seiten quälen, um auf Erkenntnisse zu stoßen wie:

„So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben.“ (4. Mose 31,17-18)

„Wenn eine Jungfrau verlobt ist und ein Mann trifft sie innerhalb der Stadt und wohnt ihr bei, so sollt ihr sie alle beide zum Stadttor hinausführen und sollt sie beide steinigen, dass sie sterben, die Jungfrau, weil sie nicht geschrien hat, obwohl sie doch in der Stadt war, den Mann, weil er seines Nächsten Braut geschändet hat; …“ (5. Mose 22,23-24)

Eben, die Schlampen schreien nicht einmal mehr gescheit, wenn man sie vergewaltigt, also haben sie auch nichts anderes verdient als eine schöne Steinigung. Wer könnte Moses da widersprechen? Natürlich ist es geradezu bizarr von der GBS, hier auf eine „desorientierende Wirkung“ solcher Texte für Kinder hinzuweisen. Gerade junge Knaben sind es doch, die lernen müssen, wie mit dem Weibsvolk zu verfahren sein wird. Über den „Neuen Atheismus“ sagt Kissler ferner:

Er ist global vernetzt, aggressiv, quasi-missionarisch, und er ist keine philosophische Veranstaltung. Er ist auf globaler, naturalistischer Grundlage errichtet, und auf dieser Grundlage geht es ihm um eine politische Umgestaltung der Weltgesellschaft“, betonte der Referent. Der sogenannte „Koordinierungsrat säkularer Organisationen“, kurz KORSO, fordere weltanschaulich neutrale Bildungseinrichtungen und eine Autonomie an Lebensende und -anfang, also aktive Sterbehilfe und Abtreibung bis zur Geburt. Für bedenklich hält Kissler auch das neoatheistische Menschenbild, demzufolge alles nur aus Eigennutz geschehe. Glaube sei nur noch „geduldete Narretei“ angesichts naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, Glaube werde „begründungspflichtig“.

Wer fordert denn „Abtreibung bis zur Geburt“? Wie kann man überhaupt Abtreibung fordern? Und wo steht, dass der KORSO so etwas fordern würde? Wir werden es wohl niemals erfahren. Meine persönliche Meinung läuft darauf hinaus, dass man Abtreibungen durch solche Dinge wie Verhütungsmittel vermeiden sollte und dass man sie um so mehr vermeiden sollte, je weiter die Schwangerschaft fortgeschritten ist. Und das ist auch die Meinung des bei Katholiken als Antichrist geltenden Ethikprofessors Peter Singer. Aber meine Meinung ist ja auch egal, schließlich bin ich ein unethischer Neo-Atheist.

Aus meiner Sicht geschieht auch nicht alles aus Eigennutz. Es gibt sehr wohl echte Altruisten (wenn auch sehr wenige), wie Dawkins selbst mehrmals gesagt hat. Ihr Problem besteht nur darin, dass sie von anderen unentwegt ausgebeutet werden. Eine Gesellschaft von Altruisten mit nur einem Egoisten wäre völlig instabil. Der Egoist würde die Altruisten ausbeuten. Immer mehr Egoisten würden entstehen und das System zum Einsturz bringen.

Wir sind tendenziell natürlich eher egoistisch. Wir sollten einsehen, dass wir durch Kooperation unseren eigenen Zwecken dienen. Das ist die diabolische Aussage von Michael Schmidt-Salomon über Egoismus. Aber ist ja auch wurscht, Soziobiologie und Fakten sind sowieso zu wissenschaftsfundamentalistisch.

Und weltanschaulich neutrale Bildungseinrichtungen – leben wir hier etwa in der Moderne oder was? Die bürgerliche Revolution, Trennung von Kirche und Staat, staatliche Neutralität – alles bloße Fiktionen von neo-atheistischen Historikern!

„Weltgesellschaft“? Vermutlich eine  Anspielung auf H.G. Wells totalitären „Weltstaat“. Da hat der Literaturwissenschaftler Kissler mal wieder was ausgegraben…

Kissler betonte, wenn man den Grundlagen der neoatheistisch-evolutionären Ethik folge und zur der Auffassung gelange, Menschenwürde sei nur eine Zuschreibung, freier Wille nur eine Illusion, der Mensch sei für seine Taten nicht verantwortlich und es gäbe keine letztgültigen Prinzipien, sondern immer nur neu auszuhandelnde Interessen, „verspielen wir die Grundlagen unseres ganz zivilen, gemeinschaftlichen Menschenlebens.“

Kissler glaubt doch wohl nicht ernsthaft an die libertarische Willensfreiheit? Diese besagt, dass wir Entscheidungen nicht aufgrund unserer Erfahrungen, Wünsche und Interessen treffen, wie es die kompatibilistische Willensfreiheit (Handlungsfreiheit) besagt, sondern aus gar keinen Gründen. Typischerweise wird die libertarische Willensfreiheit von Gläubigen vertreten, ist ja auch wurscht, wie bescheuert sie ist.

Natürlich basiert die Demokratie auf dem Gedanken, dass politische Entscheidungen von den Interessen des Volkes abhängen sollten. Es ist die Diktatur, die davon ausgeht, dass menschliche Interessen keine Rolle spielen. „Letztgültige Prinzipien“ sind ebenso nur ein Interesse, nämlich das von totalitären Gruppierungen. Es ist im Grunde ein Trick: Sie nennen ihre Interessen „letztgültige Prinzipien“ und erwarten nun von uns, dass wir das glauben und ihren Interessen besondere Bedeutung einräumen.

Auf katholisch.de heißt es über einen Vortrag des „Philosophen“ Herbert Schädelbach:

Der emeritierte Berliner Philosoph Herbert Schnädelbach warnte in seinem Beitrag vor einem „metaphysischen Humanismus“, wie er vom Humanistischne Verband und der Giordano-Bruno-Stiftung vertreten werde. Er tendiere zur „Selbstvergötterung“ des Menschen, weil er den Menschen an die Position Gottes stelle. Dabei könne es Übergänge zum Stalinismus geben, wenn irgendein Mensch als das höchste Wesen angesehen werde. In diesem Sinne sei es wiederum ein „konfessioneller Humanismus“.

Schnädelbach selbst sprach sich jenseits einer religiösen Begründung für einen „skeptischen Humanismus“ aus. Dieser beruhe auf der Hoffnung nach einem solidarischen Selbstverständnis des Menschen als fehlbarem, gefährdetem, sterblichem auch ängstlichem Wesen, das aber auch Freude haben könne. Als eine Quelle dieser Solidarität nannte er die Einsicht, „dass wir ganz alleine sind auf der Erde“. Ein solcher Humanismus sei aber vereinbar mit einem religiös verstandenen Humanismus, der den Menschen nicht wieder in den Mittelpunkt stelle.

Ich wusste gar nicht, dass der HVD und die GBS ein gemeinsames Verständnis von „Humanismus“ haben, angesichts dessen, dass sie sich seit Jahren darüber streiten. Das ist eben der Vorteil, wenn man „emiritierte[r] Berliner Philosoph“ ist: Man muss nichts mehr belegen, lesen, verstehen, denken oder wissen. Man kann einfach so daher fabulieren und die Stalinismus-Keule schwingen wie ein Berserker.

Wie bei Kissler werden wir konfrontiert mit einer kompletten Unfähigkeit, außerhalb eines imaginierten Gottes zu denken – und Schnädelbach meint, Atheist zu sein. Offenbar hält er es für ausgeschlossen, dass sich irgendein Weltbild gar nicht auf Gott bezieht. Es muss immer alles eine Relation zu Gott haben für Gläubige. Nein, wir halten den Menschen für ein fehlerhaftes Produkt der Evolution und nicht für „Gott“, danke für die ignorante Abwertung von Positionen, von denen Sie keine Ahnung haben und die sie auch kein bisschen interessieren, Herr Schnädelbach!

Ein Humanismus, laut dem wir „ganz alleine sind auf der Erde“ ist also vereinbar mit einem Humanismus, laut dem ein Gott auf der Erde wirkt. Alles klar. Was sollen wir denn eigentlich in den Mittelpunkt stellen, wenn kein Gott anwesend ist, sondern nur Menschen? Emiritierte Berliner Philosophen?

39 Kommentare zu „Katholiken machen Werbung für Neo-Atheisten

    1. Das würde mich auch interessieren. Die stärkste Annäherung die ich mir vorstellen kann, wäre „altruistisch“ zu handeln weil man sich dadurch besser fühlt. Letztendlich aber trotzdem ein Eigennutz.

      1. Laut Dawkins ist der echte Altruismus eine Art Fehlfunktion: Wir lebten ursprünglich in Kleingruppen, wo wir automatisch unseren Genen halfen, wenn wir irgendwem in diesen Gruppen halfen. Nun leben wir in Metropolen und sogar Staaten, in denen wir nicht mehr mit allen vergleichsweise verwandt sind. Dem hat sich unsere Natur aber noch nicht angepasst.

        Der echte Altruismus könnte aber auch ein „Unfall“ der Evolution sein. Das passiert. Ich bin kein Adaptionist, ich halte die Evolution für noch sinnloser (wie zunehmend viele Biologen). Wahrscheinlich überleben manchmal Tiere mit neutralen Mutationen oder sogar negativen Mutationen, die einfach nicht hinreichend schädlich waren, um zu ihrem Aussterben zu führen. Doch könnte Altruismus unter bestimmten Umweltbedingungen auch eine positive Mutation sein.

        Davon abgesehen haben wir ein großes Gehirn und können unsere Intelligenz dazu verwenden, unsere Instinkte zu bekämpfen. Ein konkretes Beispiel für echten Altruismus wäre die Selbstaufopferung der Männer vor allem aus der Oberschicht beim Untergang der Titanic (was dezent anders verlaufen ist als im Caprio-Film). De Facto haben sie sich laut dem Codex verhalten, der damals von viktorianischen Männern der Oberschicht erwartet wurde: Sie haben sich für die anderen Passagiere, vor allem für Frauen und Kinder, aufgeopfert. Das hat ihnen aus gen-egoistischer Sicht überhaupt nichts gebracht. Im Gegensatz zu Märtyrern in islamischen Ländern bekamen die Familien der Hinterbliebenen kein Geld für ihre aufgeopferten Männer.

        Aber es war nicht nur die Oberschicht, sondern jeder, der dem Gentleman-Codex folgte, der sich selbstlos aufgeopfert hat. Ich empfehle dazu die Titanic-Memorials und Lebensläufe der Betroffenen durchzulesen:
        http://www.titanic-titanic.com/titanic_memorial-belfast.shtml

        Da lässt sich nichts wegdefinieren. Das war echter Altruismus.

      2. „Da lässt sich nichts wegdefinieren. Das war echter Altruismus.“

        Aus evolutionärer Perspektive vielleicht, aber getan haben sie es trotzdem nur aus rein egoistischen Motiven, nämlich um schlicht und einfach ihr persönliches Glück zu maximieren.
        Da sie anscheinend ihren eigenen Tod als weniger qualvoll als die Schuldgefühle, wenn sie die Frauen und Kinder dem Tod überlassen hätten, eingeschätzt haben, haben sie diesen Weg gewählt.

        Das war genausowenig „selbstlos“ wie irgendwas selbstlos sein kann, da sie es bloß getan haben, um persönliches Leid zu vermeiden. (wie sollte es auch sonst sein?)

        Dass die Evolution „Fehler“ gemacht hat, und deswegen Menschen geringeres Leid in ihrem eigenen Tod sehen, als in dem Tod Unbekannter, kann natürlich durchaus sein – aber „echten Altruismus“, würde ich das nicht nennen.

      3. Das ist wirklich albern. Ich kann mir außerdem gut vorstellen, dass sie eben nicht glücklicher mit dieser Entscheidung waren und es aus Vernunftgründen oder aus Ehre eben trotzdem getan haben, auch entgegen ihrem eigentlichen Glück. Dass sie irgendwelche Gründe hatten, so zu handeln, macht die Tat nicht weniger selbstlos (ich bin Konsequenzialist).

      4. „Das ist wirklich albern. Ich kann mir außerdem gut vorstellen, dass sie eben nicht glücklicher mit dieser Entscheidung waren und es aus Vernunftgründen oder aus Ehre eben trotzdem getan haben, auch entgegen ihrem eigentlichen Glück.“

        Das ist unmöglich. Kein Mensch kann Dinge entgegen seines persönlichen Glücks tun. Wenn einen etwas quält, dann tut es man nicht – wenn einen etwas glücklich macht, schon. Jede Handlung ist nur ein Abwägen, wie das Glück maximiert wird. Das ist nun wirklich eine banale Wahrheit, die schon Aristoteles vor Ewigkeiten klar war. (Es reicht ja schon, sich selbst zu beobachten, um es zu bestätigen!)

        Die Vernunft ändert daran auch kein Bisschen – die hilft ja nur dabei abzuschätzen, was das größere Leid bzw. das größere Glück ausmacht.
        Und gerade ihre Ehre zu verlieren, war für viele Menschen im Laufe der Menschheitsgeschichte schlimmer als der Tod.

        „Dass sie irgendwelche Gründe hatten, so zu handeln, macht die Tat nicht weniger selbstlos (ich bin Konsequenzialist).“

        Nein, es macht sie genausowenig selbstlos, wie zuvor. Die Menschen haben ja das größere Leid – die Schuldgefühle vermieden – und litten von da an garnicht mehr. Das war die Konsequenz – eine alles andere als selbst“lose“.

      5. Natürlich können wir etwas tun, das uns unglücklich macht! Die bloße Idee, dass wir nach Glück streben sollten, ist utilitaristisch, also eine moderne Idee, die jahrtausendelang niemanden gekümmert hat (mit antiken Vorläufern). Christentum war lange Zeit Selbstgeißelung und Verachtung des biologischen Körpers. Nonnen haben sich freiwillig in Klöstern einmauern lassen, weil sie glaubten, dass Gott von ihnen will, dass sie leiden (und glücklicher machte sie das nicht).

        Auch heute geben wir uns oft freiwillig dem Schmerz hin, etwa nach einer Trennung, weil es zum Leben dazu gehört und wir daran wachsen.

        Oder nimm Psychopathen: Denen ist alles egal, sie töten Leute und essen Eis, als könnte man diese Tätigkeiten austauschen.

      6. „Natürlich können wir etwas tun, das uns unglücklich macht!“

        „Die bloße Idee, dass wir nach Glück streben sollten, ist utilitaristisch, also eine moderne Idee, die jahrtausendelang niemanden gekümmert hat (mit antiken Vorläufern).“

        Niemand hat gesagt, dass wir nach Glück streben SOLLEN. Wir tun es einfach, ob wir das nun wollen, oder nicht. (Bitte, lies Aristoteles – der gute Mann lebte vor über zweitausend Jahren.)

        „Christentum war lange Zeit Selbstgeißelung und Verachtung des biologischen Körpers. Nonnen haben sich freiwillig in Klöstern einmauern lassen, weil sie glaubten, dass Gott von ihnen will, dass sie leiden (und glücklicher machte sie das nicht).“

        Ja, diese Frauen sahen in der Geißelung weniger Leid, als das Leid, dass sie erwarten würde, wenn sie Gott nicht gefallen würden bzw. schätzen das Glück, dass Gott ihnen schenken würde, wenn sie sich geißelten, als größer ein.

        „Auch heute geben wir uns oft freiwillig dem Schmerz hin, etwa nach einer Trennung, weil es zum Leben dazu gehört und wir daran wachsen.“

        Na, wenn du daran glaubst, dass du daran wächst, dann ist das ja schon ein Abwägen des Glücks! Du schätzt das Leid, dass du durch die Trennung erfährst, weniger groß ein, als das Glück, dass du empfindest, wenn du aus deiner Erfahrung lernst und diese später nutzen kannst.

        Glaub‘ mir (blöder Spruch, denk lieber darüber nach): Es gibt keinen Fall, egal wie hypotethisch, in dem das Streben nach Glück nicht greifen würde. Sowas haben schon Leute stundenlang versucht – und schlussendlich haben alle eingesehen, dass ich Recht hatte. (Was mich selbst überrascht hat, angesichts der Vehemenz, mit der manche Menschen das leugnen.)
        Heute ist diese Position für diese Leute eine Selbstverständlichkeit, wie für mich. Es ist ja auch wirklich ganz leicht – man muss nur sich selbst beobachten.

        „Oder nimm Psychopathen: Denen ist alles egal, sie töten Leute und essen Eis, als könnte man diese Tätigkeiten austauschen.“

        Psychopathen fehlt nur die Sozialkompetenz, die sonst jedes Tier der Gattung Mensch von Natur aus hat. Dass sie kein Glück und kein Leid empfinden können, wäre mir neu.

      7. Psychopathischen Nihilisten ist alles einfach egal. Auch ihr eigener Tod. Wenn man „Glück“ so definiert, dass es alles umfasst, was Menschen tun, dann verliert das Wort jede sinnvolle Bedeutung. Man kann auch sein Glück einem höheren Ziel unterordnen, ohne dass es einen das glücklicher machen würde, sondern aus rationaler Überzeugung (oder blindem Glauben). Ich glaube an überhaupt keine grundlegenden, irgendwie aus menschlicher Sicht sinnvollen Gesetze für das menschliche Verhalten, obgleich es sicherlich sehr starke Tendenzen gibt (Verbreitung der eigenen Gene durch verschiedene Strategien).

      8. „Was ist mit Amoklauefern und Serienkillern, die sich schliesslich toeten oder toeten lassen?“

        Denen ist doch bei Weitem nicht alles egal! Wenn ihnen „alles egal“ wäre, dann würden sie ja von vornherein niemals auf die Idee kommen, überhaupt irgendwen umzubringen. Sie würden ja noch nichtmal auf die Idee kommen, jemals irgendwas zu essen oder zu trinken – geschweige denn etwas aktiveres zu tun.

        „Dass der Mensch Omnivor ist, ist wohl kaum ein “Gesetz der menschlichen Natur”, sondern bloss ein evolutionaer gewachsenes physisches Merkmal.“

        Das kommt jetzt nur darauf an, wie du „Gesetz der menschlichen Natur“ definierst. Es ist eine Eigenschaft, die (nahezu) allen Menschen von Geburt an eigen ist.

        „Es stellt sich durchaus die Frage, ob es ethisch vertretbar ist, sich omnivor zu ernaehren.“

        Das ist nur eine ganz andere Frage.

        „Auch gibt es freilich Menschen, die Herden eher meiden und Einzelgaenger sind, z.B. die oben erwaehnten psychopatischen Nihilisten.“

        Natürlich – diese sind aber auch abnorm, ihnen fehlt also eine sonst allen Menschen von Geburt an inhärente Eigenschaft. Natürlich wäre ein solches Wesen im Falle des Glücks auch möglich – doch ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Kreatur dann von selbst auch nur einen Tag überleben würde.

    2. „Psychopathischen Nihilisten ist alles einfach egal.
      Auch ihr eigener Tod.“

      Ich bezweifle, dass ein solches Individuum tatsächlich existiert. (bis du es mir zeigst, zumindest.)

      „Wenn man “Glück” so definiert, dass es alles umfasst, was Menschen tun, dann verliert das Wort jede sinnvolle Bedeutung.“

      Das finde ich überhaupt nicht. Die Definition des Wortes „Glück“ hat sich ja auch überhaupt nicht geändert. Ich würde nicht sagen, dass es irgeneine Bedeutung verliert, sondern dass diese Bedeutung die Bedeutung ist, die das Wort Glück schon immer gehabt hat.

      „Man kann auch sein Glück einem höheren Ziel unterordnen, ohne dass es einen das glücklicher machen würde, sondern aus rationaler Überzeugung (oder blindem Glauben).“

      Du kannst meinen, du ordnest dein Glück unter – auch wenn du das garnicht kannst, natürlich. Ich kann auch meinen, ich verfüge über einen freien Willen, oder die Fähigkeit zum Gedankenlesen, auch wenn weder das Eine noch das Andere im Bereich des Möglichen liegt.

      „Ich glaube an überhaupt keine grundlegenden, irgendwie aus menschlicher Sicht sinnvollen Gesetze für das menschliche Verhalten, obgleich es sicherlich sehr starke Tendenzen gibt (Verbreitung der eigenen Gene durch verschiedene Strategien).“

      Hm…Gesetze? Sinnvoll? Ich weiß nicht genau, wie das meinst, aber tatsächliche Verhaltensweisen, die nahezu allen Menschen (und in diesem Fall würde ich sagen, sogar allen Lebewesen – soweit sie Emotionen haben) eigen sind, kann man schon als Tatsachen bzw. „Gesetze“ der menschlichen Natur akzeptieren. So z.B dass der Mensch ein Herden bzw. Rudeltier ist, oder dass er Omnivor ist. Oder eben, dass er einzig und allein nach Glück bzw. Zufriedenheit strebt.

      1. „Ich bezweifle, dass ein solches Individuum [psychopathischer Nihilist ohne Todesangst] tatsächlich existiert.“
        Was ist mit Amoklauefern und Serienkillern, die sich schliesslich toeten oder toeten lassen?

        Dass der Mensch Omnivor ist, ist wohl kaum ein „Gesetz der menschlichen Natur“, sondern bloss ein evolutionaer gewachsenes physisches Merkmal. Es stellt sich durchaus die Frage, ob es ethisch vertretbar ist, sich omnivor zu ernaehren. Auch gibt es freilich Menschen, die Herden eher meiden und Einzelgaenger sind, z.B. die oben erwaehnten psychopatischen Nihilisten.

      2. Menschen, denen wirklich alles, aber auch alles egal sind, sind wohl kaum bei Bewusstsein. In Bezug auf die Nihilisten meinte Andreas wohl eher, dass ihnen die Konsequenzen ihres Handelns egal sind, nicht, dass ihr Handeln völlig willkürlich ist – wenn auch oft irrational.

        Eine natürliche Eigenschaft als Gesetz zu bezeichnen, scheint mir unelegant – ich würde sie eher Gesetzmäßigkeit nennen, denn dass der Mensch naturgemäß Ominvor ist, schreibt kein bestimmtes Verhalten vor

        Ich gehe davon aus, dass die Übergänge zwischen Normalo und Autist/Psychopath eher fließend sind. Es gibt keine natürliche, objektive Schwelle. Viele eMenscnh haben irgendwann einmal irrationale Momente, in denen sie die Konsequenzen ihres Handelns nicht mehr interessieren.

      3. Autisten sind aber oft auch mental und empathisch isoliert – ich wollte keinesfalls legen, dass sie wie Psychopathen sind, aber der Satzbau war vielleicht unglücklich gewählt.

  1. „Glaube werde „begründungspflichtig“.“
    –> Was eine Frechheit aber auch…

  2. In der Zusammenfassung des Vortrags von Kissler steht unter anderem:

    „René Buchholz, Fundamentaltheologe an der Universität Bonn, forderte, das Thema Aufklärung nicht den Atheisten zu überlassen. Religion sei auch Kopfsache. Naturwissenschaften, die sich zur Weltanschauung aufspreizten, überschätzten sich, sie seien keine „Leitwissenschaften“.“

    Das freut mich aber, denn auf R.Buchholz werde ich bei meiner Podiumsdiskussion im März treffen.

    siehe:
    http://giordanobrunostiftung.wordpress.com/nachster-termin/

    B.Vowinkel

  3. Naturwissenschaften, die sich zur Weltanschauung aufspreizten, überschätzten sich, sie seien keine „Leitwissenschaften“.”

    Sehr amüsant. Aber Theologie ist natürlich eine „Leitwissenschaft“, oder wie darf man das verstehen? Einfach köstlich, was diese Gestalten da für einen Strumpfsinn von sich geben.

  4. Was ist „Neuer Atheismus“? Atheismus ist mir klar, aber der ist immer gleich,

    1. Der „Neue Atheismus“ ist die in der Folge von 2001 vornehmlich in den USA entstandene _Bewegung_ (Hitchens, Dawkins, Dennet, Harris, Stenger, …). Der Atheismus als solcher ist dadurch kein anderer geworden.

  5. „Der emeritierte Berliner Philosoph Herbert Schnädelbach warnte in seinem Beitrag vor einem “metaphysischen Humanismus”, wie er vom Humanistischne Verband und der Giordano-Bruno-Stiftung vertreten werde. Er tendiere zur “Selbstvergötterung” des Menschen, weil er den Menschen an die Position Gottes stelle. Dabei könne es Übergänge zum Stalinismus geben, wenn irgendein Mensch als das höchste Wesen angesehen werde. In diesem Sinne sei es wiederum ein “konfessioneller Humanismus”.“

    Wie der geschätzte Herr Professor aufgrund dieser Annahmen auf den Stalinismus kommt…Satanismus wäre naheliegender, allerdings nicht ganz so beldeidigend (das hätte ihm ja nicht ganz so viel genutzt)…

    „Das ist nun wirklich eine banale Wahrheit, die schon Aristoteles vor Ewigkeiten klar war.“

    Tut mir leid das so zu sagen…aber Aristoteles war manchmal doch ein rechter Idiot!!!

    1. Tut mir Leid das so zu sagen, aber einen großen Denker der vor mehr als 2000 Jahren gelebt hat, als Idiot zu bezeichnen, weil er Dinge nicht wusste, die uns heute selbstverständlich sind, ist in meinen Augen idiotisch.

      1. Tut mir leid, das so zu sagen, aber jemanden, der jemanden als Idioten bezeichnet, weil er gelegentlich idiotisches gesagt hat, als idiotisch zu bezeichnen, ist jetzthabichdenFadenverloren

      2. Welcher grosse Denker war nicht manchmal(!) auch ein Idiot? Aristoteles hat sich in vielerlei Hinsicht gravierend geirrt – was natuerlich bei seinem Wissenshorizont ganz normal war. Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Menschen gibt, der sich nie idiotisch verhaelt – allein schon weil unser Hirn so anfaellig fuer Fehlfunktionen und subjektive Fehlschluesse ist.

  6. Auf wen oder was stützen Sie, Her Müller, Ihre Angabe, mit dem Ausdruck libertarische Willensfreiheit sei die Behauptung verbunden, „dass wir Entscheidungen nicht aufgrund unserer Erfahrungen, Wünsche und Interessen treffen, … sondern aus gar keinen Gründen„?*

    Das genaue Gegenteil zeigt nämlich Geert Keil in seinem kleinen Taschenbuch „Willensfreiheit und Determinismus“ (Reclam, Stuttgart 2009), in dem er wie in seiner umfangreicheren Abhandlung zum Thema zwei Jahre zuvor – . ein „fähigkeitsbasiertes“ Verständnis von „libertarischer Freiheit“ entwickelt und diskutiert. (Hoffentlich ist Ihnen der kleine, aber bedeutende Unterschied seiner Formulierung zu Ihrer aufgefallen.)

    Endlich mal ein Philosoph, der konsequent und vor allem systematisch berücksichtigt, dass Willensbildung „in der Tat“ auf noch mehr beruht als auf „Erfahrungen, Wünschen und Interessen“, Einstellungen und Haltungen auch, Wissen und Einsichten, Überlegungen, Einschätzungen und Erwägungen, Gewichtungen, Abwägungen und vielleicht noch anderem, an das ich gerade nicht denke, eventuell auch Rücksichtsnahmen und Absprachen, nämlich dass Willensbildung auch bestimmter FÄHIGKEITEN bedarf, und zwar noch weit mehr, als der einen, die er aus systematischen philosophischen Gründen erwägt. (Ich habe sie hier im 1., 5. + 9.Text skizziert)!

    _________________

    * An den Philosophiestudenten nebenbei die Frage, ob Ihnen gelehrt worden ist, dass „Erfahrungen, Wünsche und Interessen zu derselben begrifflichen Kategorie gehören wie „Gründe„?

    1. Ich habe jetzt den gesamten Text über die „Mythen über den libertarischen Freiheitsbegriff“ gelesen – und beim besten Willen, es hat sämtliche Ansichten meinerseits, die mit denen von Andreas Müller, soweit ich weiß, nahezu völlig übereinstimmen, nur bestätigt. Der Autor glaubt, auch wenn er sich selbst dessen nicht bewusst ist, und versucht das in geschickten Formulierungen zu überpinseln, an Magie.
      Er begreift auch überhaupt nicht, was Kausalität überhaupt ist – weil nämlich genau: Determinismus. Entweder ist etwas kausal für etwas – dann besdingt es dessen Ablauf, oder es ist es nicht, und dann bedingt es dessen Ablauf nicht.
      Platz für von ihm propagierte „Determnismuslücken“ oder „alternative“ Ereignisse ist da keiner – und woher der auch kommen soll, ist ein völliges Rätsel – es sei denn, der Autor gibt zu, dass er der Meinung ist, das gesamte Universum, mitsamt aller Vorgänge, sei akausal – was jedoch wirklich eine schier irsinnige Vorstellung ist. (die jedoch offensichtlich von Libertariern geglaubt wird, ob sie sich dessen bewusst sind, oder nicht…)

      1. Der Autor glaubt, auch wenn er sich selbst dessen nicht bewusst ist, und versucht das in geschickten Formulierungen zu überpinseln, an Magie.“

        Und Sie können offenbar hellsehen, wenn Sie erkennen, was dem Autor „nicht bewusst“ ist, er nach Ihrer Feststellung aber widersinniger Weise absichtlich und gezielt, also dann wohl auch bewusst „zu überpinseln versucht„…

        …offensichtlich aber erfolglos, weil Sie sein Übergepinseltes ja dank Ihrer Fähigkeit erkannt haben. – Mir als Psycho und Experten für magisches Denken, einem in Psychotherapien relativ häufig festzustellendem Phänomen, ist das beispielsweise völlig entgangen; aber ich muss beschämt gestehen, dass ich auch nicht hellsehen kann wie Sie.

        Sicher schreiben Sie deswegen davon, dass er zu pinseln auch nur „versucht“ habe, obwohl Sie ihm gleichzeitig bescheinigen, dass er das sogar „geschickt“ angestellt habe.

        Ein solcher Einfaltspinsel scheint er dann jedenfalls nicht zu sein, als den Sie ihn hinstellen, wenn Sie ihm im Weiteren attestieren, Elementares „auch überhaupt nicht“ begriffen zu haben…

        Mir imponiert dieses „auch“ in Ihrem Urteil über die geistige Kapazität eines Universitätsprofessors!

      2. „Und Sie können offenbar hellsehen, wenn Sie erkennen, was dem Autor “nicht bewusst” ist, er nach Ihrer Feststellung aber widersinniger Weise absichtlich und gezielt, also dann wohl auch bewusst “zu überpinseln versucht“…“

        Hellseherei ist für diese Erkenntnis wirklich nicht vonnöten – und warum man etwas nicht unbewusst, sondern immer absichtlich und gezielt überpinseln muss, bemühen sie sich auch nicht, zu erklären.

        „aber ich muss beschämt gestehen, dass ich auch nicht hellsehen kann wie Sie.“

        Ist, um auch nur einen einzigen unbewussten Vorgang des Menschen auch nur zu erahnen schon Hellseherei vonnöten? Das würde mich doch verwundern, aber ich bin (besonders als Student der Psychologie) gespannt.

        „Sicher schreiben Sie deswegen davon, dass er zu pinseln auch nur “versucht” habe, obwohl Sie ihm gleichzeitig bescheinigen, dass er das sogar “geschickt” angestellt habe.“

        Man kann auch etwas sehr geschickt anstellen, aber trotzdem letzendlich scheitern.

        Im Übrigen ist es höchst interessant, dass es ihnen keine Mühe wert ist, auf den Inhalt meines Textes Bezug zu nehmen – sondern nur die Form mit Schmäh überziehen.
        Sieht so eine seriöse Argmentation aus?

        „Mir imponiert dieses “auch” in Ihrem Urteil über die geistige Kapazität eines Universitätsprofessors!“

        Nun, es gibt tatsächlich Menschen, denen der tägliche Umgang mit Universätsprofessoren, die sich selbst für das Zentrum des Kosmos halten, und kaum fähig scheinen, einen eigenständigen Gedanken zu tätigen, jeden Respekt vor auf Ausdauer, Auswendiglernen und Schleimerei, aber leider selten auf tatsächlicher Klugheit basierende Authorität, raubt. Andere streben im Gegensatz dazu wohl dieselbe Karriere an.
        (Darf ich sie übrigens ganz beiläufig auf ein bodenloses argumentum ad verencundiam ihrerseits hinweisen?)

  7. Herr Kissler sagte über den „neuen“ Atheismus folgendes:

    „Der Neoatheismus habe jedoch mit dem klassischen abendländischen Atheismus wenig zu tun. „Er ist global vernetzt, aggressiv, quasi-missionarisch, und er ist keine philosophische Veranstaltung. Er ist auf globaler, naturalistischer Grundlage errichtet, und auf dieser Grundlage geht es ihm um eine „politische Umgestaltung der Weltgesellschaft“, betonte der Referent.“
    http://www.kath.net/detail.php?id=25377

    Im letzten Punkt liegt er falsch, diese Umgestaltung der Weltgesellschaft ist schon längst im Gange, da können die Religiösen und Fanatiker aller Lager noch so viel heulen und verteufeln. Vor allen die Tatsache, dass viele Christen die Grundlage ihres Glaubens nicht mehr kennen, überfordert sind oder nicht mehr an irgendwelche übernatürlichen Wunder glauben, ignoriert er.

  8. Bei Scharlatanen wie Uri Geller hält sich Herr Kissler nicht zurück:
    „Arme, böse Welt! Will denn niemand mehr sich verzaubern lassen? Sind wir alle so unrettbar nüchtern geworden, dass nur anderthalb Millionen Fernsehnutzer aus der werberelevanten Zielgruppe sich die Mentalisten gönnen wollten? Wo sind sie geblieben, die Romantiker und Kinder im Herzen?“

    http://ef-magazin.de/2009/01/22/900-uri-geller-da-biegen-sich-die-gabeln

    Die Formel die er den Leuten verkaufen will, ist die : Religion (Christentum) gut, Uri Geller schlecht.
    Dabei arbeitet Uri Geller nur mit den selben Tricks, mit denen religiöse Führer ihre Gläubigen an der Nase herumführen. Ein Wunder hier, eine außergewöhnliche Erscheinung dort. Ich sehe in solchen Kunststücken keinen Unterschied zu Scharlatanen wie Uri Geller.

    1. in der psychologie meint ‚projezieren‘ zu denken, zu meinen, der ansicht zu sein oder schlicht gedankenlos davon auszugehen, andere würden denken, meinen, der ansicht sein, fühlen, empfinden oder reagiern wie man selbst oder wie man denen sogar gezielt unterstellt zu denken, zu meinen, der ansicht zu sein, zu wollen oder zu reagieren wie man denkt, dass sie denken, meinen, reagieren… usw.

      es handelt sich dabei also um eine simple gleichsetzung, um einen mangel an differenziertem denken, das ziemlich weit gehen und nicht nur auf tiere (sämtliche tierfabeln ‚leben‘ davon… ), sondern auch auf vieles andere ausgdehnt oder ‚übertragen‘ werden kann kann.

      ist ziemlich verbreitet – bis weit ‚jenseits‘ aller noch soeben sinnvollen metaphorik, wie sie für märchen, sagen, mythen aller art typisch ist. genau deswegen kann man auch alle jenseits-mythen auf – teilweise ziemlich simples – menschliches denken ‚zurückführen‘.

      1. Projektion bezeichnet das Verlagern eines verdrängten inneren Motivs durch die Abbildung von eigenen Empfindungen, Gefühlen, Wünschen und Interessen in der Außenwelt. Dabei wird die Ich-Grenze teilweise aufgehoben.

        In der Psychoanalyse nach Sigmund Freud versteht man unter Projektion einen Abwehrmechanismus, bei dem eigene, unerträgliche Gefühle und Wünsche einem anderen Menschen (oder Gegenstand) zugeschrieben werden.

        „Projektion ist das Verfolgen
        eigener Wünsche in anderen.“
        (Sigmund Freud)

        Die Analytische Psychologie nach Carl Gustav Jung versteht unter Projektion zum einen das Zuschreiben von in der eigenen Psyche angelegten Archetypen an Personen oder Objekte außerhalb des Ichs.

        Die Projektion wird oft mit dem psychoanalytischen Begriff Übertragung verwechselt. Allerdings stellt die Übertragung eine spezielle Form der Projektion dar, in der unbewusste Wünsche in einem bestimmten Beziehungsgeschehen reaktiviert werden.

        (Exzerpt aus: Wikipedia „Projektion“)

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