Götz Aly, mein Held!

Der Preis für den besten Kommentar zum neuen Kulturkampf, zum neuen Kulturkrieg, zur Schlacht aller Schlachten – stammt vom Historiker Götz Aly, der die Sache schön herunterbricht auf „Neudeutsches Religionsgetue“. Ich würde neben seinem Kommentar auch Alys Buch Hitlers Volksstaat empfehlen, wo er nachweist, wie sich die Deutschen von den Nazis mit allerlei Sozialleistungen kaufen ließen, die sie durch Raub von jüdischem Eigentum und dem der Kriegsverlierer finanzierten.

Ein paar Auszüge aus dem Kommentar:

Politiker und Kommentatoren feierten es als Großtat, dass neben katholischen und protestantischen Geistlichen nun auch Imame an Universitäten ausgebildet werden. Das dokumentiert, wie verklebt und unklar in Deutschland gedacht wird. Staat und Religion gehören rigoros getrennt. Das würde nach französischem Muster heißen: keine Kreuze in Gerichtssälen und Schulen; Religionswissenschaften, aber keine speziellen Theologien an Universitäten. Weil Religion Privatsache ist, haben staatliche Institutionen keine Geistlichen auszubilden.

[…]

Genauso wenig hilfreich ist die grüne Multikultiideologie. Sie folgt dem deutschen Sprach- und Kulturnationalismus des 19. Jahrhunderts, der sein verhängnisvolles Heil in geschichtlichen, religiösen und kulturellen Besonderheiten suchte. Seine nationalromantischen Vorkämpfer – Jahn, Arndt oder Kotzebue – bekämpften immer auch den angeblich kalten Rechtsstaat französischer Prägung. Entschließen wir uns endlich zu einem säkularen Staat mit klaren Regeln und viel individueller (damit auch religiöser) Freiheit!

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5 Kommentare zu „Götz Aly, mein Held!

  1. Ja, danke für diesen wertvollen Hinweis. Götz Aly kann unabhängig und selbständig denken. Auffallend, daß man mit dieser Fähigkeit offenbar immer noch in der Minderheit ist.

  2. Sieht aus als hätte Götz Aly jetzt dich gefunden.

    Jedenfals ein guter Text. Dem kann ich mich nur anschließen.

    Ich versteh auch nicht wieso man Theologie an Universitäten lehren darf. Oder wieso solche Tendenzbetriebe wie die Caritas den Arbeitnehmerschutz mit Füßen treten darf. Meiner Meinung nach, müsste es verboten sein, dass irgendein Arbeitgeber sich dafür zu interessieren hat welche sexuellen Präferenzen man hat oder ob man neu Verheiratet ist, ganz zu schweigen vom Verbot sich in einer Gewerkschaft zu organisieren.

      1. Na weiß nicht. Der Beitrag da über mir sieht aus wie der von nem Bot der durchs Netz rennt und guckt ob Jemand Bezug auf ne Textstelle nimmt die von Götz Aly verfasst wurde um dann in den Kommentaren auf seinen Blog zu verlinken. Aber vielleicht hab ich auch nur zu viel Phantasie.

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