Ein Jahr ist es her. Was haben wir daraus gelernt? Viele Menschen haben gar nichts oder allerlei gefährlichen Blödsinn aus Fukushima „gelernt“, doch auch vernünftige Menschen konnten wichtige Beobachtungen machen:
1. Atomenergie ist sicher
Selbst alte Atomreaktoren, die 1971 fertig gestellt wurden, wie jener in Fukushima, sind derart sicher, dass man einen der größten Tsunamis, die jemals beobachtet wurden, auf sie loslassen kann, ohne dass auch nur ein einziger Mensch an radioaktiver Verstrahlung stirbt.
2. Überreaktion auf ein Problem kann schlimmer als das eigentliche Problem sein
Zwar ist niemand am Austritt von Radioaktivität gestorben, allerdings sind 45 Patienten bei einer Notevakuierung aus Fukushima gestorben, weil befürchtet wurde, dass gefährliche Radioaktivität austreten könnte. Ein hundertjähriger Einwohner beging Selbstmord, um sein Haus nicht verlassen zu müssen. Die meisten Atomreaktoren Japans wurden als Reaktion auf Fukushima zeitweise abgeschaltet. 26 Menschen starben im Juli 2011 an einem Herzanfall, der wahrscheinlich durch die Hitze ausgelöst wurde – es gab nicht genügend Energie für die Klimaanlagen, an die sich die Japaner gewöhnt hatten.
Die Leben der Menschen, die man aus dem 20-Kilometer-Umkreis des Fukushima-Atomreaktors evakuierte, sind teilweise zerstört, teils schwer geschädigt worden. Ihr Durchschnittseinkommen liegt erheblich unter dem, was sie zuvor bezogen und viele sind zum Rauchen und Trinken übergegangen.
3. Die Deutschen haben den Verstand verloren
Deutschland hat sich von der Atomenergie verabschiedet.
Was wir benötigt hätten, sind starke Politiker, die einen kühlen Kopf behalten und rationale Entscheidungen treffen. Was wir bekommen haben, sind Populisten wie Angela Merkel, die trotz ihres naturwissenschaftlichen Knowhows innerhalb von einem Jahr eine 180-Grad-Wende in Punkte Atomenergie machte. Der Kurs, auf dem wir uns jetzt befinden, ist einer zu teuren und unverlässlichen Energiequellen wie Wind- und Solarenergie. Mal sehen, wann bei uns die Lichter in den Operationssälen ausgehen, weil die Deutschen in Harmonie mit der Natur leben wollen und sich vor moderner Technologie fürchten. Aber vielleicht ist das auch nur wieder Panikmache. Vielleicht – denn wir haben nun gesehen, wozu die Irrationalität der Deutschen fähig ist.
Ergänzung: Strahlenbelastung durch Atomunfall
Es ist zwar niemand gestorben, aber man sollte sich auch die Langzeitfolgen durch die Verstrahlung ansehen.
Fast alle der Geschädigten haben eine Strahlendosis von unter 0,2 Sv abbekommen. „Mögliche angenommene Spätfolgen: Krebs, Erbgutveränderung. Diese zählen nicht zur Strahlenkrankheit im eigentlichen Sinne; sie sind stochastische Strahlenschäden.“ Forscher gehen insgesamt von einem 0,01 bis 0,1 Prozent höheren Krebsrisiko in den kontaminierten Gebieten aus, wobei dieses erhöhte Risiko zu gering sein könnte, um es statistisch nachzuweisen.
Meines Wissens waren nur zwei Arbeiter lokal an ihren Füßen einer wirklich gefährlich hohen Strahlendosis ausgesetzt, da sie keine Schutzstiefel trugen, während sie in verseuchtem Wasser wateten. Sie bekamen eine Strahlung von 2-3 Sv ab. Da diese Strahlung jedoch nur ihre Füße betraf, könnten sie nach ein paar Monaten genesen sein. Zwei weitere Arbeiter, die ohne Jodtabletten während der ersten drei Unfalltage im gemeinsamen Leitstand von Block 3 und 4 tätig waren, erhielten eine interne Dosis von 540 beziehungsweise 590 mSv. Laut Wikipedia folgt daraus ein „Strahlenkater“ und erhöhte Infektionsanfälligkeit.
Die radioaktive Kontamination der Umwelt durch den Unfall scheint gesundheitlich unbedenklich zu sein.
Auch wenn man die radioaktiven Langzeitschäden einbezieht – was man in der Tat tun sollte und ich hätte gleich daran denken müssen – bleiben die Schäden durch Radioaktivität geringer als die Schäden durch die Evakuierungsmaßnahmen und die panische Berichterstattung.
Quellen
Wikipedia: Nuklearkatastrophe von Fukushima: Opfer und Verletzte
Wikipedia: Strahlenkrankheit
Literatur
Rob Lyons: One year on: The lessons of Fukushima