Demonstrationen verbieten für die Freiheit

Wer will das? Der übliche Verdächtige natürlich. Es ist gar nicht mal einfach, auf so etwas zu kommen: Um die Freiheit der Menschen besser zu schützen, sollte man Demonstrationen verbieten. Und das in dem Land, in dem jeder Demonstrationen spontan mit dem Mauerfall assoziiert, mit dem legitimen Kampf gegen ein Unrechtsregime.
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Und auf einmal sorgen sie sich um jüdische Kinder, bla bla bla!

Jetzt bin ich mal wieder in den Genuss eines typischen Kommentars zu meiner Beschneidungsablehnung gekommen. Zur Abwechslung wird mir als Deutscher jedes Recht abgesprochen, gute, alte jüdische Gepflogenheiten zu hinterfragen. Ich hinterfrage ja sonst nie etwas (außer natürlich alles), also warum hinterfrage ich auf einmal die Beschneidung?

Der paranoid-hysterische Tonfall der Beschwerdeführer trägt auch nicht gerade dazu bei, dass man sie ernstnehmen kann. Also ist es mal wieder an der Zeit, religiöse Einfallspinsel zu veralbern.

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Sollte man Demonstrationen verbieten?

Ich habe mich in der Vergangenheit kritisch über öffentliche Demos geäußert. Es fiel mir auf, dass vor allem Schüler, Studenten und Rentner an Demonstrationen teilnehmen, also die nicht-arbeitende Bevölkerung, dass deren Ansichten überproportional in den Medien Gehör finden, obwohl sie nicht unbedingt die Mehrheit oder auch nur einen erwähnenswerten Anteil der Bevölkerung repräsentieren, ganz zu schweigen vom zweifelhaften inhaltlichen Gehalt ihrer Anliegen.

So stellt man fest, dass sich Demonstrationen in der Regel gegen Dinge richten, die viele Menschen gar nicht für ein Problem halten, während echte Probleme kaum je eine Rolle spielen für Demonstranten. Es gibt Demos gegen Israel, gegen Amerika, gegen Atomkraft, gegen Tierversuche und gegen diverse Kriege, gegen Polizeigewalt und natürlich gegen Studiengebühren. Es gibt nur sehr wenige Demonstrationen gegen Steuerverschwendung und gegen zu hohe Steuern, gegen Selbstmordattentate, gegen Terroristen und kriminelle Banden, für ein härteres Durchgreifen der Polizei, für die Freiheit, für Menschenrechte, für Israel und Amerika. Demonstrationen für Studiengebühren sind vollkommen unvorstellbar.

Wie Franz Josef Strauß einst über Demonstranten bemerkte: „Das sind Leute, die alles bestreiten, außer ihren Lebensunterhalt.“

Während mir Demonstrationen innerhalb der freien Welt tendenziell verdächtig vorkamen, so verteidigte ich zugleich denkbare Proteste der betroffenen Bevölkerungen gegen Unrechtsregime wie Nordkorea, Saudi Arabien, China und so weiter. Derweil dürfte sich kaum jemand im Westen an Demos gegen Unrechtsregime erinnern, die im Westen selbst stattgefunden hätten, obwohl es hier relativ gefahrlos möglich wäre. Warum demonstriert hierzulande eigentlich niemand gegen Nordkorea? Auch sehr verdächtig.

Ebenso betonte ich stets, dass Demonstranten im Westen zwar fast immer mit zweifelhaften Anliegen aufwarten, dass man aber Demonstrationen nicht verbieten sollte. Sie seien eine legitime Variante der Meinungsäußerung.

Ich habe meine Meinung geändert. Im Westen sollten Demonstrationen auf öffentlichem Gelände – im Gegensatz zu Privatgelände – alle verboten werden, weil sie einen Eingriff in die Rechte der Menschen bedeuten.  Sie sind keine legitime Variante der Meinungsäußerung, sondern eine öffentliche Zurschaustellung der Missachtung von Menschenrechten und ebenso des staatlichen Gewaltmonopols und der objektiven Rechtssprechung. Demonstrationen sind eine Form der Einschüchterung von Andersdenkenden, der Herrschaft des Mobs. Weiterlesen „Sollte man Demonstrationen verbieten?“

Barack Hussein Obama: Das Böse in Menschengestalt?

[tube]http://www.youtube.com/watch?v=n0u8l9noLFE[/tube]

Urkomisches Video vom Amazing Atheist über die Dämonisierung von Barack Obama seitens der Konservativen. Auf der anderen Seite ist er eben auch ein unverbesserlicher, amerikahassender Sozialist, der den Westen zerstören will. Nur dass Mitt Romney auch kein Traumkandidat ist mit seinem mormonischen Kult und seiner Abtreibungs-Gegnerschaft, seiner Ablehnung der Stammzellenforschung und all der typische konservative Unsinn. Trotzdem besser als der Nihilist in Chief. Amen.

Es gibt keine Alternative zum Leben

Es gibt ja keine Dogmen in der modernen Philosophie, mal abgesehen von „Humes Gesetz“ und dem naturalistischen Fehlschluss.

Man klingt nicht wirklich schlauer, wenn man ständig wiederholt, wie schrecklich jeder doch an Humes Gesetz scheitern müsse und wie sehr wir doch am Ende zum Relativismus verurteilt wären. Und dass Ayn Rand doch gar nicht vom Sein zum Sollen gelangt sei, weil eine Art von Naturgesetz, Humes Gesetz, es nicht erlaubt.  Weiterlesen „Es gibt keine Alternative zum Leben“

Bundesärztekammer unbeschnitten

Nachdem uns die normalerweise zurechnungsfähige und sogar lesenswerte Achse des Guten aufklärte, dass jegliche Ablehnung der Beschneidung von antisemitischer Gesinnung und einem fragwürdigen Interesse an jüdischen Geschlechtsteilen zeuge, dass eine Art Verschwörung dahinterstehe, in der alle verwickelt seien von den Humanisten der Giordano Bruno Stiftung (Urheber der öffentlichkeitswirksamen Kampagne „Mein Körper gehört mir!„) bis hin zu Kinderärzten und Menschenrechtlern – hat sich endlich auch die Bundesärztekammer in die Debatte eingeschaltet.

Um einmal kurz auf den Tenor der Achse zur Beschneidung einzugehen: Ein Beitrag von Alan Dershowitz, den ich durch sein großartiges Buch Plädoyer für Israel kenne, wurde von der Achse empfohlen. Darin schreibt Dershowitz:

Schande über jene Deutschen, die die Beschneidung verbieten wollen. Schande über jene Deutschen, deren Gleichgültigkeit es nicht zulässt, ihre Stimme zu erheben gegen diese pesudowissenschaftlichen Eiferer, die lügen, wenn sie von sich behaupten, das Wohl der Kinder liege ihnen am Herzen. Lob den Deutschen, die gegen die Intoleranz ihrer Landsleute protestieren.

Lob den Deutschen, die kein Problem mit Eingriffen in Grundrechte haben, solange sie nur religiös, also gar nicht, begründet werden. Schande den Deutschen, die nicht jede Sekunde ihres Lebens an den „Ballast der Republik“, den Nationalsozialismus denken.

Wie ist es eigentlich, nur dann liberal zu sein, wenn es der eigenen Gruppe Vorteile im sozialdarwinistischen Kampf ums Dasein bringt? Oder sollten wir uns vielleicht doch alle am Ende an die selben Regeln halten, auch wenn der ein oder andere alte Ritus auf der Strecke bleibt?

Alle politischen Philosophien außer dem Liberalismus gehen davon aus, dass der Mensch darauf angewiesen sei, anderen Menschen zu schaden, sie auszunutzen, ihnen ihr Eigentum und ihre übrigen Rechte streitig zu machen oder sie gar physisch auszulöschen, um ein glückliches Leben führen zu können. Alle fordern Vorrechte für ihre Gruppe. Alle kämpfen um das Recht, das Geld anderer Leute auf ihre eigene Klientel umzuverteilen.

Die CDU verteidigt Vorrechte der Kirchen, die SPD verteilt staatliche Gelder an ihre Beamten um. Die FDP schafft Vorrechte durch steuerliche Vorteile für die gehobene Mittelschicht, für Hoteliers und Unternehmer. Nur echte Liberale fordern gleiche Rechte für alle. Welch gewaltige Enttäuschung, dass nun die meisten liberalen jüdischen Publizisten auf einmal das Recht auf Körperverletzung für ihre eigenen Kinder einfordern sollten; ein Recht, das anderen Menschen aus guten Gründen nicht zusteht!

Wann immer es um das Unrecht ging, das von anderen Gruppen ausging, wie die (natürlich viel schlimmere) Genitalverstümmelung von Frauen und Extremfälle wie die Witwenverbrennung in Indien, Steinigung, etc., standen sie an vorderster Front bei der Verurteilung solcher Praktiken. Warum nicht auch bei der Verurteilung von fragwürdigen – wenn auch natürlich nicht derart dramatischen – Praktiken der eigenen Gruppe? Seit wann argumentieren Liberale überhaupt mit Gruppen, statt mit Individuen? Und obendrein auch noch mit Religion, das willkürlichste Nullargument überhaupt!

Die Achse wird nun leider auch die Bundesärztekammer zur antisemitischen Verschwörerbande zählen müssen. Die Spitzenorganisation der ärztlichen Selbstverwaltung spricht sich nämlich dafür aus, dass Beschneidungen nur unter bestimmten Bedingungen und nur von Ärzten (also nicht von einem Mohel) durchgeführt werden sollten. Hier ist die offizielle Stellungnahme, die mir ein befreundeter Arzt dankenswerterweise schickte: Weiterlesen „Bundesärztekammer unbeschnitten“

Schleichwerbung!

Dieser Beitrag dient vornehmlich dazu, Schleichwerbung für mein aktuelles Buch zu machen. Nur so zur Abwechslung, weil ich das schrecklich selten tue. Und hier ist es auch schon:

http://rcm-de.amazon.de/e/cm?t=terrrott-21&o=3&p=8&l=as1&asins=B0099N3362&ref=qf_sp_asin_til&fc1=000000&IS2=1&lt1=_blank&m=amazon&lc1=971919&bc1=000000&bg1=F2E2C1&f=ifr

Inzwischen gibt es sieben Rezensionen, die recht ordentlich in die Tiefe gehen. Es ist mir also gelungen, einen Vorgang des Hinterfragens auszulösen, wie es sich für philosophische Streitschriften gehört. Zum Beispiel einen Vorgang des Hinterfragens von meinem Buch. Aber auch von anderen Dingen. Weiterlesen „Schleichwerbung!“

Obama vs. Romney

Und nun eine objektive Übersicht über die beiden US-Präsidentschaftskandidaten…

1. Barack Hussein Obama

Qualifikationen:

– ist schwarz

– hat Erfahrung als „Community Organizer“ gesammelt

– wurde praktisch ausschließlich von kommunistischen Aktivisten beeinflusst

– hat eine antiimperialistische Ausrichtung (mit Amerika als dem Imperium)

– hat die amerikanische Wirtschaft zerstört

2. Mitt Romney

– Mormone

– gegen Stammzellenforschung

– gegen ein Recht auf Abtreibung

– gegen Homo-Ehe

– möchte Kinder „vor Gewalt und Sex im Fernsehen schützen“ (für Zensur)

– für eine harte Linie gegen illegale Einwanderer

Fazit

Ich wähle Andrew Ryan.

Der Fluch des Schreibens

Mann, bin ich kaputt! Nach Veröffentlichung von Ist der Wald endlich tot? war ich mehrere Wochen erkältet und nun wiederholt sich das Muster mit Der Westen. Ein Nachruf; nur dass es noch länger anhält. Manchmal geht es mir ganz gut und am nächsten Tag habe ich wieder Kopfschmerzen, bin totmüde und schlürfe wie ein Zombie durch die Gegend. Nerven habe ich im Grunde keine mehr. Weiterlesen „Der Fluch des Schreibens“

Wohlwollen für Eilige

Mein Wohlwollen-Essay ist ein wenig arg ausführlich ausgefallen und: Wir haben doch keine Zeit! Diejenigen, die nur mal schnell in der Disco erklären möchten, was es mit der Tugend des Wohlwollens auf sich hat, sind mit der folgenden Kurzversion besser bedient.

Die kann man auch schnell auf Flyer drucken und herumreichen. „Alter, hier Wohlwollen!“ Obwohl, da würde man wahrscheinlich für einen Sektierer gehalten werden. Schon schlimm, was das Christentum angerichtet hat: Jeder, der irgendetwas über Ethik sagt, gilt automatisch als religiöser Spinner.

„Finden Sie Erlösung! Mit dieser rein weltlichen, systematischen Darstellung der Tugend des Wohlwollens aus der Perspektive der objektivistischen Philosophie! Gesegnet seist du, Maria!“

So, ausgesponnen für heute. Und hier ist der Essay: Weiterlesen „Wohlwollen für Eilige“

Die anti-konzeptuelle Mentalität

Toleranz bedeutet die Bereitschaft, mit intellektuellen Gegnern zu diskutieren und die kosmopolitische Akzeptanz von Vielfalt in der Lebensweise.  Toleranz, so definiert, ist eine Tugend.

Doch „Toleranz“ wird heute auf viele weitere Fälle ausgeweitet und beispielsweise gegen Vorurteile und Engstirnigkeit ins Feld geführt. Man sagt, Rassisten sollten „tolerant“ sein gegenüber Menschen mit einer anderen Hautfarbe und / oder Herkunft. Chauvinisten sollten „tolerant“ sein gegenüber Frauen. Aber „Toleranz“ ist kein angemessenes Konzept für diese Problematik.
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