Amerika wird zum neuen Europa. Wir brauchen schließlich keinen Weltpolizisten, sondern einen weiteren seltstgenügsamen, ökologisch angebauten und nachhaltigen Wohlfahrtsstaat. Eine größere Schweiz mit Hamburgern und Paris Hilton.
Keine einzelne Macht kann die Lücke füllen, die Amerika hinterlässt – aber Russland, China, Nordkorea, Iran und co. werden sich was Schönes für uns einfallen lassen. Und sorry wegen den ganzen Mohammed-Karikaturen.
So viel auch zur Idee der Neocons, mit Hilfe des amerikanischen Militärs die Welt zu befreien. Aber vielleicht bekommt bald jeder Amerikaner dafür eine kostenlose Fußmassage und öffentlich-rechtliches Fernsehen.
Mein liberales Weltimperium kann ich wohl auch vergessen. Ach, die Welt ist so unfair. Mein Imperialhut, meine Uniform, alles umsonst!
Hier ein schöner Artikel von den Neocons (die gibts noch) über den Untergang des britischen Empire, das von linken Intellektuellen unterminiert wurde. Ja, das waren dieselben Leute, die mir jüngst mein wunderbares Weltimperium zunichte machten, bevor ich es überhaupt erschaffen konnte. „Diese Bande von degenerierten internationalen Intellektuellen, die die Größe Britanniens und die Stabilität und den Wohlstand des britischen Empire als verhängnisvolles Hindernis betrachten…“ (Winston Churchill). Und die nun die amerikanische Dominanz auf dem Planeten beenden. Und somit den Aufschwung von Drittweltdiktaturen voranbringen.
http://www.weeklystandard.com/Content/Public/Articles/000/000/006/200fxbyi.asp
Sophian Philon wandte gegen meine supertolle Idee eines freiheitlichen Weltimperiums ein, dass freie, demokratische Staaten notwendig zu Wohlfahrststaaten degeniereren müssten, siehe Amerika. Aber es gibt keine Notwendigkeiten in der Geschichte. Amerika hätte es fast geschafft. Kleine Veränderungen in der Verfassung hätten Wunder gewirkt.
Immerhin hat die Wiederwahl Obamas einen Vorteil: Cover und Titel meines aktuellen Buches haben an Aktualität gewonnen. Juhu! Vielleicht war die amerikanische Wahl insgeheim eine Marketingaktion für mich?
Literatur
Mark Humphrys: Die Welt ohne Amerika