Hier wird einfach mal der Feminismus des 20. und 21. Jahrhundert (wohlgemerkt von Zetkin, Simone de Beauvoir, Betti Fridan, Kate Millett, Schwarzer, Judith Buttler bis in in unsere heutigen Tage) mit dem Marxismus gleichgesetzt.
So ein Kommentar auf Facebook in einer öffentlichen Diskussion. Der Kritiker möchte sich darüber lustig machen, dass ich auf den ideologischen Hintergrund des modernen Feminismus hinwies und nennt als Beleg dafür, wie lächerlich die Verknüpfung von Marxismus und modernem Feminismus sei, eine Reihe moderner Feministinnen. Selbstverständlich, so die Logik der Argumentation, könne niemand ernsthaft behaupten, dass all diese Feministinnen einen marxistischen Hintergrund hatten.
Tatsache ist hingegen: Die von meinem Kritiker genannten Feministinnen hatten alle einen marxistischen Hintergrund – was eigentlich auch niemand ernsthaft bezweifelt (der irgendetwas über das Thema weiß). Nähere Ausführungen:
Clara Josephine Zetkin, geb. Eißner (* 5. Juli 1857 in Wiederau, Amtshauptmannschaft Rochlitz, Königreich Sachsen; † 20. Juni 1933 in Archangelskoje, Oblast Moskau, Sowjetunion), war eine sozialistische deutsche Politikerin, Friedensaktivistin und Frauenrechtlerin. Sie war bis 1917 aktiv in der SPD und in dieser Partei eine markante Vertreterin der revolutionär-marxistischen Fraktion
Simone de Beauvoir: „Das andere Geschlecht (ihr Hauptwerk, Anm. AM) ist im Wesentlichen eine dialektisch-materialistische Studie des Daseins der Frau“ Socialisme et Liberté („Sozialismus und Freiheit“) war der Name ihrer Widerstandsgruppe während des Nationalsozialismus. (Eigentlich bezweifelt niemand, dass die Existenzialistin Beauvoir sich politisch für den Sozialismus engagierte, aber das Bildungsniveau einiger meiner Kritiker ist so unterirdisch, dass es hier noch einmal betont sei).
Betty Friedan (1921-2006) war die Mitbegründerin der National Organization for Women (NOW) in den USA. Sie war lange Zeit Mitglied der kommunistischen Linken und unterstütze 1940 die “Populäre-Front-Strategie”, die darin bestand, idealistische Bewegungen zu gründen, um wohlmeinende Bürger dazu zu bringen, sich für kommunistische Ziele einzusetzen. Von 1942-43 war Friedan ein Mitglied der Jungen Kommunistischen Liga. 1944 wollte sie der Amerikanischen Kommunistischen Partei beitreten, wurde aber abgelehnt, weil bereits zu viele Intellektuelle Mitglied waren. Von 1943-52 arbeitet sie als Journalistin für Medien, die von den Kommunisten kontrolliert wurden.
Kate Millet: Siehe Women and Marxism Archive. Millet ist die Autorin von Sexual Politics, das zu den einflussreichsten Werken des radikalen, marxistischen Feminismus gehört.
Alice Schwarzer: Schwarzer ist unbestritten politisch links. Sie schrieb unter anderem Vorworte für die deutschen Ausgaben der Bücher von Radikalfeministin Andrea Dworkin.
Judith Butler: Linke Aktivistin der postmodernen Ausrichtung. Sie nennt sich „post-marxistisch“. Verbrachte den Großteil ihrer Karriere mit „Israelkritik„. Butler erhielt 2012 den Adorno-Preis. Sie nahm an den Occupy-Protesten teil und wiederholte dort ihre sozialistischen Forderungen.
Siehe auch: Feminismus. Wer glaubt das wirklich?