Worum es mir geht

In letzter Zeit kommen wieder linke Kommentatoren hier auf und YouTube und auf Amazon an und versuchen mich in ihr Weltbild reinzustecken – will heißen, für einen Undercover-Rechten auszugeben, der nur so tut, als wäre er liberal, der aber insgeheim, von außen nicht sichtbar (außer für Linke, dank ihrer übernatürlichen Fähigkeiten) „rechts“ ist. „Rechte“ sind schließlich auch irgendwie für Israel und irgendwie islamkritisch, also muss ich auch irgendwie rechts sein. Man muss sich mal überlegen, seit wie vielen Jahrzehnten diese Leute schon auf diesem Planeten umherwandeln.

Also, worum geht es mir? Hier noch einmal zum Mitschreiben für die letzte Reihe:

1. Ich stehe ein für die freie Welt und ihre Werte. Insbesondere individuelle Rechte wie Leben, Freiheit und Eigentum. Jeder Mensch ist sein eigenes Eigentum und jeder Mensch hat das Recht, sein Leben selbstbestimmt zu führen, ohne dass ihm der Staat oder andere Individuen oder Gruppen ihm dabei in die Quere kommen. Das heißt nicht, dass jedes legale Verhalten auch vernünftig wäre. Es ist Aufgabe der Ethik, zu bestimmen, welches Verhalten dazu führt, dass man ein gutes, glückliches Leben als Mensch führen kann.

2. Ich spreche mich gegen die unfreie Welt und deren Werte aus. Offensichtlich gehören Rechtsradikale zu jenen, die unfreie, anti-liberale Werte teilen. Also bin ich gegen Rechtsradikale und auch gegen rechte „Islamkritiker“.

3. Ich bin nicht darum ein Israel-Unterstützer, weil es dort konservative Juden gibt, sondern weil es sich um eine liberale Demokratie handelt, die somit zur freien Welt gehört. In Israel werden Menschenrechte anerkannt, dort gibt es eine objektive Rechssprechung. In der islamischen Welt nicht. So einfach ist das zunächst einmal.

4. Ich bin nicht „gegen Kunst und Kultur“, nur weil ich den Unsinn auf Arte kritisierte, sondern Kunst erfüllt in der objektivistischen Philosophie eine bestimmte, wichtige Funktion. Sie bestätigt das Funktionieren des menschlichen Bewusstseins (Epistemologie) und sie ist ein Ausdruck des Lebensgefühls eines Künstlers (Metaphysik). Ich habe im ersten Kapitel von Der Westen. Ein Nachruf ausführlich genug differenziert, was Kunst ist und was nicht und auch, warum ich das so sehe. Wer ernsthaft der Meinung ist, es sei Kunst, wenn ein Künstler seine Exkremente in Behälter steckt und sie an Museen verkauft, oder wenn er eine Jesus-Figur in einen Behälter voller Pisse steckt, der hat sie nicht mehr alle und den werde ich auch in Zukunft nicht ernstnehmen.

Moderne, postmoderne und zeitgenössische Kunst sind zum größten Teil (aber mit Ausnahmen wie Monet und Salvador Dali) keine Kunst, sondern bestenfalls haben solche Darstellungen eine utilitaristische Funktion, etwa wie das Karomuster auf einer Couch. Das Kunstkonzept der Nazis war natürlich vollkommen anders, sie wollten „germanische Kunst“ betonen (die Germanen haben tatsächlich so gut wie keine eigene Kunst hervorgebracht, das meiste stahlen sie von den Kelten und den Römern – was auch in meinem Buch steht!). Meine ästhetischen Ansichten sind, wie alle meine anderen grundlegenden Ansichten, nachvollziehbar und überprüfbar Teil eines philosophischen Systems, des Objektivismus der russisch-amerikanischen Philosophin Ayn Rand. Es hat mit den politischen Lagern Deutschlands nichts, aber auch rein gar nichts zu tun. Es gibt kein Lager und es gibt auch keine Partei, die meine politischen Ansichten repräsentieren würde. Siehe für mein Kunstverständnis das amerikanische Art Renewal Centre.

5. Ich argumentierte in einem umstrittenen Video für eine Position, die ich nach wie vor für absolut selbstverständlich halte: Dass jede Nation ein Recht auf Selbstverteidigung hat. Irgendwelche Trolle kritzelten blöde Kommentare unter das Video („Faschismus“), was andere dazu motivierte, es abzuwerten. Wer einer Nation – oder einem Individuum – das Recht auf Selbstverteidigung, notfalls auch mit Gewalt, streitig macht, der bezweifelt das Lebensrecht der Bürger einer Nation oder das Lebensrecht eines Individuums.

Ich halte meine Darstellung nach wie vor in jeder Hinsicht für ausgewogen und vernünftig:

[tube]http://www.youtube.com/watch?v=Smzcp5LTB1E[/tube]

Nur, dass der Waffenhandel mit dem Iran inzwischen illegal ist, das ist nicht mehr aktuell.

6. Für den Rest siehe den Philosophiebereich

14 Kommentare zu „Worum es mir geht

  1. Sie behaupten sie stünden für die „freie Welt und ihre Werte“. Können sie mir dann erklären, warum sie ausgerechnet die freien, modernen Künstler nicht ihre Arbeit machen und „frei“ ihre Wege gehen lassen wollen?

    1. Können Sie mir erklären, warum sie glauben, ich würde Künstler daran hindern wollen? Steht das irgendwo? Wo sage ich, dass moderne Kunst verboten werden sollte? Nirgends oder nirgendwo? Ich sage, es ist keine Kunst und sollte nicht staatlich gefördert werden, das ist alles.

      1. Jetzt isses plötzlich nur die „staatliche Förderung“, die stört. Sie machen sich lächerlich!

        1. Die Ästhetik entspricht nicht meiner eigenen, aber das heißt nicht, dass man es verbieten muss. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, Kunst zu zensieren.

        2. Der Autor ist gegen jede staatliche Förderung. Überraschenderweise beinhaltet das Kunst jeder Art.

          Die Geschichte ist voller freier Kunst die wir bis heute bewundern dürfen.

  2. „Ich bin nicht darum ein Israel-Unterstützer, weil es dort konservative Juden gibt, sondern weil es sich um eine liberale Demokratie handelt….“

    „Liberale Demokratie“ ist ein Oxymoron.

  3. „Wieso?“
    Freiheit bedingt die Abwesenheit von Herrschaft.

    „Kommt darauf an, welche Befugnisse die Mehrheit hat.“
    In jeder Demokratie hat die Mehrheit die Befugnis, die Minderheit zu beherrschen!

  4. Wenn sich auf einem objektivistischen Blog Linke und Voluntäre(nehm ich jetzt mal an) treffen, kann es doch nur Gewinner geben. 🙂
    Spaß beiseite.

    Es kommt darauf an wie die Demokratie durch eine Verfassung eingeschränkt wird.

    „In Wahrheit jedoch bedeutet die bloße Tatsache, dass der Wille des Volkes in einer freien Wahl zum Ausdruck kommt, nicht sehr viel. Im Grunde genommen bedeutet Demokratie lediglich, dass zehn Füchse und ein Hase darüber abstimmen können, was es zum Abendessen gibt.“ Vince Ebert

  5. Wenn Köter-Naturen die Mehrheit darstellen, verwandelt sich die Freiheit in eine Dose Chappi.
    Egal, Hauptsache demokratisch!

  6. Ich denke bei Diskussion um den Demokratiebegriff immer wieder an die Ochlokratie (Pöbelherrschaft).

    „Ochlokratie ist ein Begriff aus der antiken griechischen Staatstheorie, der vom Historiker Polybios (um 200–118 v. Chr.) eingeführt wurde und seine analytische Bedeutung bis heute behalten hat. Während die Demokratie Polybios zufolge am Gemeinwohl orientiert ist, sieht er die Ochlokratie als Zerfallsform an, in welcher die Sorge um das Gemeinwohl dem Eigennutz und der Habsucht Platz gemacht hat. Insofern gilt die Ochlokratie als eine Entartung der demokratischen Staatsform.“

    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ochlokratie

    Natürlich ist die Vorstellung von „Gemeinwohl“ in diesem Verständnis problematisch bzw. die Ursache des Zerfalls. Erst der Zwang zum Gemeinwohl ermöglicht Ausbeutung. Wobei ich mir vorstellen kann, dass Eigennutz von Polybios als „Lobbyrechte“ und „Wahlgeschenke“ verstanden worden sein könnte.

  7. @Saren
    Auf die Vorsilbe kommt es nicht an. Die Herrschaft ist es, welche die Freiheit zerstört.

    1. @Molot
      Die Abwesenheit von Herrschaft ist Anarchie.
      Freiheit ist die Abwesenheit von Zwang.
      Zwang ist nicht gleich Herrschaft.

  8. „Die Abwesenheit von Herrschaft ist Anarchie.“
    Unbestritten. Die Voraussetzung (nicht=) für Freiheit ist sie aber auch.
    „Freiheit ist die Abwesenheit von Zwang.“
    Freiheit ist die Abwesenheit von Zwang durch Andere.
    Der Zwang (z.B.), seinen Lebensunterhalt zu verdienen, beeinträchtigt nicht die persönliche Freiheit!

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