Die Antworten auf meine Umfrage Was ist moralisch? sind recht interessant und ausgewogen. Sieben Leute finden zum Beispiel, dass der deutsche Fernseh-Philosoph Richard David Precht höchstpersönlich die Moral verkörpert, während fünf Abstimmende ihn von einer Brücke stoßen möchten, um einen Zug aufzuhalten. Einer hält sich daran, „was die Partei sagt“ und ein weiterer hat nur „das Wohl der arischen Herrenrasse“ im Sinn. Nun, dann ist der Zustand der Moral in Deutschland weitaus besser, als ich dachte. Weiterlesen „Was gerade als moralisch gilt“
Monat: April 2014
Alleine gegen den Rest der Welt
„In allen Zeitaltern gab es Menschen, welche die ersten Schritte auf neuen Wegen gingen – mit nichts bewaffnet als mit ihrer eigenen Vision. Ihre Ziele waren unterschiedlich, aber sie alle teilten dies: Dass ihre Schritte die ersten waren, der Weg war neu, die Vision nicht von anderen geborgen und die Antwort, die sie erhielten – Hass. Die großen Schöpfer – die Denker, die Künstler, die Wissenschaftler, die Erfinder – standen alleine gegen die Menschen ihrer Zeit. Jeder große neue Gedanke wurde bekämpft. Jede große neue Erfindung wurde niedergemacht.“ (Ayn Rand, The Fountainhead)
Aus dem Briefwechsel zwischen Galileo und Kepler geht hervor, dass sich die beiden Mit-Schöpfer des kopernikanischen Weltbilds (neben Kopernikus selbst) in ziemlich genau der Rolle und Situation sahen, wie Ayn Rand sie beschrieb. Weiterlesen „Alleine gegen den Rest der Welt“
Vortrag: Warum Moral objektiv ist
Kann man vom Sein auf das Sollen schließen? Gibt es eine objektive Moral für alle Menschen? Die moderne Philosophie sagt: Nein. Die objektivistische Philosophie von Ayn Rand sagt: Eben doch! In diesem Vortrag erläutert der deutsche Objektivist Andreas Müller, warum Gott und Gesellschaft als moralische Maßstäbe ebenso versagen wie die persönliche Willkür. Er erklärt, wie man die Moral in den objektiven Tatsachen der Realität verankern kann.
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Link zum Video: http://www.youtube.com/watch?v=vl1LzODgR-M
Skript: http://www.feuerbringer-magazin.de/philosophie/ethik/warum-moral-objektiv-ist
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Antworten auf Einwände:
1. Tiere leben auch, aber sie benötigen keine Ethik. Nur Lebewesen mit Willensfreiheit benötigen eine Ethik. Der Grund lautet, dass Tiere instinktiv ihre Werte anstreben, während der Mensch sich dazu entscheiden und außerdem herausfinden muss, wie er das am besten anstellt.
2. Ethik kann sich nicht nur auf unser Verhalten gegenüber anderen Menschen beziehen. Auch Robinson Crusoe benötigt als einsamer Mensch auf einer Insel eine Handlungsorientierung, um überleben zu können. In der Tat hat der literarische Charakter im höchst empfehlenswerten Roman von Daniel Defoe auch eine Ethik – eine protestantische Variante des rationalen Egoismus (in der Fachliteratur steht meistens, es wäre der Utilitarismus; aber das größte Glück welcher Zahl soll Robinson als zunächst einziger Inselbewohner bitte anstreben?).
3. Bei der Ethik geht es darum, eine Handlungsorientierung für Menschen zu finden. Man kann eine Ethik nicht auf Ausnahmesituationen beruhen lassen, wenn es nötig sein kann, tatsächlich menschliches Leben gegen menschliches Leben abzuwägen. Ethik beruht auf Metaphysik. Wir leben nicht in der Hölle.
Umfrage zum Thema:
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Quatsch mit Laktose

Wie es ausschaut, ist die ganze Welt neuerdings Laktose-intolerant. Da ich selbst Bullshit-intolerant bin, stößt mir die Invasion laktosefreier Lebensmittel als edle Lifestyle-Produkte in so ziemlich jedem Café, Bäckerei, Kneipe und Restaurant sauer auf. Weiterlesen „Quatsch mit Laktose“
Wie findet ihr Rothbards Kindermarkt?
Der anarchokapitalistische Denker Murray Rothbard findet, dass Eltern das Recht haben sollten, ihre Kinder 1. verhungern zu lassen oder sie auch 2. auf dem freien Markt zu verkaufen. Eltern sollen Kinder zwar nicht physisch verletzen dürfen, aber sie hätten in Rothbards perfekter Welt das Recht, die Kinder zu vernachlässigen. Zudem könne es nicht sein, dass Kindern das Arbeiten verboten wird. Dadurch erführen sie „einen Nachteil gegenüber ihren erwachsenen Konkurrenten“. Also sollte Kinderarbeit legal sein.
Die Kinder sollen wiederum von ihren Eltern weglaufen und sich neue Eltern suchen dürfen, wenn ihnen das nicht passt. Alle Beteiligten sollen vom freien Kinderhandel profitieren. Schließlich wollen mehr Menschen Kinder adoptieren, als es Kinder im Angebot gibt. Und viele Eltern wollen ihre Kinder gar nicht mehr. Im Moment räumt der Staat manchen Adoptionsorganisationen laut Rothbard einen monopolartigen Status ein und setzt den „Preis von Kindern“ auf null fest. Und Preisfestsetzung sei „sozialistisch“.
Quelle: Murray Rothbard: The Ethics of Liberty: http://mises.org/rothbard/ethics/fourteen.asp
Nach meinem Dafürhalten sollte es zwar Dinge geben, über die das Volk nicht abstimmen dürfen sollte. Aber als braver Demokrat, dem Volkes Stimme enorm wichtig ist, gebe ich Rothbards Vorschlag hier einmal zur Abstimmung frei (das Ganze ist meinerseits natürlich mit einem schwarzhumorigen Augenzwinkern zu verstehen. Rothbard selbst meint es ernst):
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Der libertäre Rationalist

Mit For a New Liberty: The Libertarian Manifesto wollte der amerikanische Anarchokapitalist Murray Rothbard seine Ansichten einem breiten Publikum nahebringen. Ich habe mir bislang etwa ein Drittel des Audiobooks angehört und bin mir nicht sicher, ob ich den Rest wirklich erfahren möchte. Wahrscheinlich höre ich lieber Safranskis Goethe-Biografie weiter. Weiterlesen „Der libertäre Rationalist“