Die armen Indianer

Kommentar auf Facebook über die Tafel in der Freiheitsstatue, die Immigranten willkommen heißt („Gebt mir eure Müden, eure Armen, Eure geknechteten Massen, die frei zu atmen begehren…“):

ich frage mich einfach, ob die geknechteten massen, die da herbeiströmten um frei atmen zu können, dies auch gekonnt hätten, ohne dafür ein anderes volk zu knechten und auszulöschen.

Meine Antwort:

Ich weiß nicht, welches Volk zu meinst – die amerikanischen Ureinwohner bestanden wie die afrikanischen Sklaven aus verschiedenen Stämmen, das ist kein „Volk“ (eine typisch deutsche Idee). Wie bei primitiven Gesellschaften üblich kannten diese Stämme keine individuellen Rechte, die erst die „bösen amerikanischen Imperialisten“ etabliert haben. Rechte, die den individuellen Bürger etwa davor schützen, dem Sonnengott geopfert, als Sklave verkauft (die schwarzen Sklaven wurden größtenteils von den afrikanischen Stammeshäuptlingen an die Engländer verkauft) oder an den Marterpfahl gehängt zu werden oder in einem der unendlichen, unzähligen Stammeskriege zwischen den edlen Wilden umzukommen.

Abgesehen von fortschrittlichen politischen Institutionen, die zu Freiheit und Wohlstand beitrugen, brachten die europäischen Einwanderer moderne Technologie, Medizin und Landwirtschaft, schließlich die Industrialisierung mit. Wo zuvor die Ureinwohner nur im Schnitt um die 30 Jahre alt wurden und eine für uns unbegreiflich hohe Kindersterblichkeit hatten, werden sie nun so alt wie alle anderen und können Unternehmen gründen, wie andere Amerikaner in modernen Unternehmen arbeiten, am Wohlstand teilhaben.

Schließlich waren es die Amerikaner und die Engländer, die die Sklaverei abgeschafft haben, während sie anderswo (etwa in der islamischen Welt und in Stammeskulturen) weiter existierte und teilweise weiter existiert. All diese Dinge müsste man ebenso erwähnen, wenn man von amerikanischen Vergehen gegen Ureinwohner und Sklaven spricht.

Einkommensumverteilung

Andrew Klavan über Einkommensumverteilung:

„Einkommensumverteilung ist, wenn du arbeiten gehst oder ein Unternehmen gründest oder eine Investition tätigst und Geld verdienst und die Regierung dir dein Geld abnimmt und es jemand anderem gibt.“

„Also ist es Stehlen?“

„Nein, es ist Einkommensumverteilung.“

„Und wenn ich ihnen mein Geld nicht gebe?“

„Dann kommen bewaffnete Leute in dein Haus und nehmen es dir weg.“

„Also ist es bewaffneter Raubüberfall?“

„Nein, es ist Einkommensumverteilung.“

„Wenn die Leute mir mein Geld mit Waffengewalt wegnehmen, was ist, wenn ich die Polizei rufe?“

„Die Leute sind die Polizei.“

Gratis-Diskussionswebinar

So etwas. Leider lässt Edudip unsere langen Diskussionsabende nicht mehr zu. Jetzt wurde eisern das letzte Seminar abgebrochen. Ich entschuldige mich dafür. Leider hat diese Plattform keine Toleranz mehr für Überzieher und Philosophen… nun, Entitäten handeln ihrer Natur gemäß.

Zum Ausgleich möchte ich ein Gratis-Diskussionswebinar anbieten. Ihr könnt euch bei Edudip die Materialien über Ayn Rands Philosophie aus dem Downloadbereich durchlesen und euch Fragen überlegen. Dann können wir noch eine reine Fragestunden bei Edudip machen.

Auf lange Sicht werde ich mehr investieren und die Seminare verlängern. Allmählich lohnt sich das. Dann werden wir nicht mehr unterbrochen.

Also, nächstes Webinar: „Ayn Rands Philosophie – die Debatte“. Diesmal gratis.

Habt ihr einen Wunschtermin?

Verdächtig, die Großen

Bei der Debatte über den Germanwings-Absturz habe ich einen Kommentar gelesen, der alles Schlechte auf der Welt in sich verkörpert. Glücklicherweise erinnere ich mich nicht mehr, wo ich ihn gelesen habe. Der Kommentator meinte, dass man bei der Pilotenprüfung in Zukunft darauf achten soll, dass sich ein Kandidat nicht eisern das Ziel gesetzt hat, unbedingt Pilot werden zu wollen. Wenn er unbedingt Pilot werden will, soll er es nicht werden dürfen. Denn Andreas L. wollte unbedingt Pilot werden, das war ihm aufgrund seiner Krankheit nicht länger möglich, also wäre seine Karriere beendet gewesen. Darauf reagierte er, indem er das Flugzeug abstürzen ließ.

Tatsächlich ist es gut und nicht schlecht, sich eisern ein Ziel zu setzen. Schlecht ist es, 150 Menschen umzubringen, wenn man das Ziel nicht erreicht. Gut ist es aber, sich ein großes Karriereziel zu setzen, einen Sinn im Leben zu haben, und darauf hinzuarbeiten. Ich weiß, es ist eine subtile Unterscheidung, zu subtil für die Meinungsmacher, denen man erlaubt, öffentlich und mit weiter Verbreitung verheerende Kommentare zu publizieren. Auf der einen Seite haben wir inspirierte Menschen, die einmal Pilot, Astronaut, Schauspieler, Schriftsteller, Präsident werden wollen. Auf der anderen Seite haben wir Massenmörder. So gut wie immer, wenn Menschen mit ihrem großen Ziel scheitern, begehen sie darum keinen Mord. Einige wenige Menschen können es nicht verkraften und tun sich selbst etwas an. So gut wie niemand begeht darum einen Mord.

Diejenigen, die besser sind als der schäbige Rest, die ein Ziel im Leben haben, einen Sinn darin sehen, die etwas Großes erreichen wollen – die sollen besser gar nicht erst zugelassen werden als Pilot, als Astronaut, Schauspieler, Schriftsteller, Präsident. Denn sie machen sich durch ihr Ziel verdächtig. Jemand, der unbedingt Pilot werden wollte, hat schließlich Morde begangen, als er seinen Traum nicht mehr leben konnte. Das machte Träume an sich verdächtig. Das macht ambitionierte Menschen an sich verdächtig. Am besten, wir nehmen einfach alle irgendeinen Job, in den wir zufällig hineinrutschen. Bloß nichts anstreben.

Am besten, man setzt stattdessen den die Großen, Außergewöhnlichen bespuckenden Kommentatorenhaufen in ein Flugzeug und rammt es in den nächstbesten Berg. Das wäre jedenfalls besser, als auf zukünftige Mozarts, Einsteins und Goethes zu verzichten, nur weil sich ambitionierte Menschen für irgendwelche durchschnittlichen Kommentatoren ohne Ziel im Leben – etwa gute Kommentare zu schreiben – „verdächtig“ machen. Das richtet der christliche Ungeist noch immer an, die Guten niederzumachen, ihnen Steine in den Weg zu legen, weil sie gut sind und weil sie nicht die geistig Armen und der moralische korrupte Kommentatorenhaufen sind, der die Erde erben soll.

Und in diesem Kontext hatte Nietzsche dann doch wieder Recht:

Nein, das Ziel der Menschheit kann nicht am Ende liegen, sondern nur in ihren höchsten Exemplaren.

Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden.

Im Grunde haben alle Civilisationen jene tiefe Angst vor dem „großen Menschen“, welche allein die Chinesen sich eingestanden haben, mit dem Sprichwort „der große Mensch ist ein öffentliches Unglück.“

Ihr habt den Weg vom Wurme zum Menschen gemacht, und vieles ist in euch noch Wurm.

Wenn es Götter gäbe, wie hielte ich’s aus, kein Gott zu sein! Also gibt es keine Götter.

Wer das Hohe eines Menschen nicht sehen will, blickt um so schärfer nach dem, was niedrig und Vordergrund an ihm ist — und verräth sich selbst damit.

Man wird am besten für seine Tugenden bestraft.

Der getretene Wurm krümmt sich. So ist es klug. Er verringert damit die Wahrscheinlichkeit, von neuem getreten zu werden. In der Sprache der Moral: Demut.

Man muss der Menschheit überlegen sein durch Kraft, durch Höhe der Seele, – durch Verachtung…

In Wahrheit heißt etwas wollen, ein Experiment machen, um zu erfahren, was wir können; darüber kann uns allein der Erfolg oder Misserfolg belehren.

Freitag, 10. April nächstes Webinar?

Es haben sich nun genug Interessenten für ein weiteres Einführungsseminar in die Philosophie von Ayn Rand gefunden. Weitere Teilnehmer sind willkommen.

Ich schlage als Termin den Freitag 10. April 19:30 Uhr vor.

Mehr Infos zum Webinar: Feuerbringer-Akademie

Hat jeder Interessent dann am Freitag Zeit?

Update: In Ordnung, das Webinar findet also am 10. April 19:30 Uhr statt! Zur Anmeldung: https://www.edudip.com/w/126098