Sam Harris und Maryam Namazie

Der amerikanische Religionskritiker Sam Harris diskutiert in seinem Podcast mit der ex-muslimischen Islamkritikerin Maryam Namazie. Es geht um Offene Grenzen, Islamismus, Profiling, etc., siehe:

https://www.samharris.org/podcast/item/throw-open-the-gates

Ich bin in allen Punkten, wo sie verschiedener Meinung sind oder wo Maryam die Kommunikation mit ihrer hysterischen Art unmöglich macht, auf der Seite von Sam Harris. Außerdem habe ich ein großes Problem mit der Diskussionskultur von Maryam Namazie. Überzeugt euch selbst.

Der Journalismus wurde von Aktivisten entführt

…meint Ulrik Haagerup vom Dänischen Fernsehen beim NDR. Er argumentiert:

  • Aktivistische Journalisten haben die neutrale Berichterstattung aufgegeben, um ihr Weltbild zu verbreiten.
  • Politische Korrektheit hat die Berichterstattung über bedeutende Phänomene und Probleme fast unmöglich gemacht.
  • Der Großteil der deutschen Medien hat eine Tendenz, Probleme mit der Flüchtlingspolitik nicht zu thematisieren.
  • Wir sind als Journalisten weder Politiker noch Aktivisten. Man muss uns vertrauen können.
  • Man hatte in Deutschland die Neigung, die Mütter mit Kindern und die hilfreichen Deutschen ins Fernsehen zu bringen, aber viel weniger die zahlreichen jungen Single-Männer unter den Flüchtlingen.
  • Niemand anderes wird die Menschen ausgewogen informieren. Journalisten müssen ihre eigentliche Aufgabe wahrnehmen. Wir haben einen wichtigen Auftrag.
  • „Wir sollten nicht unsere Macht missbrauchen, um die Informationen nach unserem eigenen Weltbild zu filtern.“
  • Für Journalisten unbequeme Nachrichten landen auf der Seite 120, das geht so nicht.
  • Wenn die Leute ihre Abos kündigen, dann stimmt wahrscheinlich etwas mit Ihrem Produkt nicht.
  • Die Subjektivität der Medien ist sehr gefährlich für die Demokratie. Die Leute gehen sonst einfach auf Facebook und lassen sich ihre Ansichten von ihren 250 engsten Freunden bestätigen.

In meiner Masterarbeit habe ich ein Konzept entworfen, wie Journalisten professioneller berichten können. Sobald möglich, werde ich mehr darüber schreiben. Das Video:

Ostdeutschland und Fremdenfeindlichkeit

Clausnitz und Bautzen. Einige Ostdeutsche gehen mit Gewalt gegen Flüchtlinge und Einwanderer vor. Rettungskräfte und die Polizei werden von ihnen bei der Ausübung ihrer Aufgaben behindert und ausgelacht. Dergleichen geschieht weitaus häufiger und organisierter im Osten als im Westen. Sollten wir Muslime nicht ins Land lassen wollen, weil viele von ihnen die individuelle Freiheit und den liberalen Rechtsstaat ablehnen – warum haben wir dann diese Ostdeutschen ins Land gelassen?
Weiterlesen „Ostdeutschland und Fremdenfeindlichkeit“

Reiche sind keine Fronherren mehr

Mir ist aufgefallen, dass die Vorurteile gegen reiche Unternehmer der Beurteilung von mittelalterlichen Fronherren entspricht. Man wirft ihnen vor, sie hätten:

  1. ihren Reichtum nicht verdient.
  2. ihr Geld vom reichen Vater geerbt.
  3. ihr Geld durch die Ausbeutung der Armen erhalten. Und nur deren physische Arbeit würde den Wert produzieren, den sie feilbieten.
  4. sie würden ihre Kunden betrügen.
  5. sie würden Macht über ihre Mitarbeiter ausüben.
  6. die kapitalistischen „Raubbarone“ wären für Sklaverei verantwortlich.

Das stimmt alles – aber nur für mittelalterliche Fronherren. Die Fürsten und anderen Fronherren des Mittelalters bis hin zum Absolutismus erhielten tatsächlich ihren Reichtum als Erbe oder als politisches Geschenk. Sie beuteten wirklich die Armen aus. Sie haben wirklich ihre Kunden systematisch und nicht nur in bestimmten Fällen betrogen (u.a. durch das Gildensystem, das Wettbewerb und Produktqualität reduzierte). Sie haben wirklich in das Privatleben ihrer Untergebenen eingegriffen und ihnen sogar gesagt, wen sie zu heiraten hatten. Ihre Produkte waren vor allem Ergebnis der physischen Arbeit ihrer „Mitarbeiter“. Und sie waren häufig Sklavenhalter.

Nichts davon stimmt für kapitalistische Unternehmer. Diese bekommen auf einem freien Markt ausschließlich dadurch Geld, indem sie Werte produzieren, die andere Menschen ihnen freiwillig abkaufen. Sie erzeugen Werte weit über dem, was mit der physischen Arbeit erreicht wird. Die führenden „Raubbarone“ (Großunternehmer des 19. Jahrhunderts) hatten die Sklaverei bereits abgelehnt. Etc.

Offenbar ist die öffentliche Wahrnehmung der „Reichen“ einfach vom Mittelalter auf den Kapitalismus übertragen worden. Obwohl sich die Art und Weise, wie man reich wird, vollkommen geändert hat. Kapitalismuskritiker sind so reaktionär, dass ihr politisches Weltbild über tausend Jahre alt ist und sich gänzlich unbeeindruckt zeigt von den revolutionären Veränderungen seit der Industrialisierung.