Auf Novo schreibt Sabine-Beppler Spahl über die Terrorangriffe, die Deutschland vor kurzem heimgesucht haben:
Die schlimmste Attacke, was die Zahl der Opfer angeht, war der Amoklauf in München. Dann gab es noch die Messerattacken in Würzburg und Reutlingen sowie den Selbstmordanschlag in Ansbach. Von diesen vier Taten wiesen zwei einen islamistischem Hintergrund auf.
Auch wenn zwei der Täter sich zu ISIS bekannt haben, wäre es eine gefährliche Überreaktion, ihren Taten nun eine größere Bedeutung zuzusprechen, als ihnen zustehen sollte. Das aber passiert, indem behauptet wird (z.B. seitens des bayerischen Justizministers Winfried Bausback), der Dschihad habe nun Deutschland erreicht. Das klingt, als handele es sich bei den Anschlägen um einen neuen Massenterrorismus. Wäre es nicht sachlicher und richtiger, sie als das zu behandeln, was sie sind, nämlich Auswüchse individueller Geisteskrankheiten?
Die beiden schlimmsten Attacken (in München und Ansbach) wurden von deprimierten und isolierten Einzeltätern begangen, die ihrem nihilistischen Todesdrang eine größere Bedeutung verleihen wollten, indem sie sich zu einem vermeintlich höheren Ziel bekannten. Beide Täter waren als psychisch krank bekannt und hatten bereits Selbstmordversuche hinter sich. Ihre letzte Tat wollten sie opportunistisch aufwerten: Der eine Täter gab an, sich ISIS zugehörig zu fühlen, der andere dem norwegischen Massenmörder Anders Breivik.
Alles nur isolierte Einzeltäter, die nichts mit dem Islam zu tun haben und die eigentlich nur Nihilisten sind? Im Folgenden belege ich, warum das nicht stimmt.