Ende Gelände und ihre nützlichen Idioten

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Der Verfassungsschutz sollte Fridays for Future im nächsten Bericht erwähnen und führende Aktivisten beobachten. Das hat sich das Klimabündnis mit seinen Solidaritätserklärungen für „Ende Gelände“ redlich verdient.

Verfassungsfeindliche Ideologen verfolgen unterschiedliche Strategien zur Beeinflussung der Öffentlichkeit. Die Strategien von Rechtsextremisten sind im Zusammenhang mit den Wahlerfolgen der AfD zum Glück vielen Bürgern bekannt geworden. Von den Strategien der Linksextremisten haben die meisten keinen blassen Schimmer.

Das zeigt die breite Solidarität, die das Aktionsbündnis „Ende Gelände“ auf Twitter hervorrufen konnte, nachdem der Berliner Verfassungsschutz die Regionalgruppe im Verfassungsschutzbericht 2019 erwähnte. Fridays for Future hat sich an der Solidaritätsaktion beteiligt. Auch Politiker von Grünen und Linkspartei haben Ende Gelände in Schutz genommen.

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Kann Ethik objektiv sein?

Weg der Wahrheit (Foto: Andreas Müller)

Ein Blick auf meine Ausführungen der vergangenen Jahre über eine objektive Ethik könnte ethische Relativisten mit Genugtuung erfüllen. Ich bekomme selbst den Eindruck, dass die Vertreter einer objektiven Ethik oder auch des „ethischen Realismus“ oftmals die von ihnen subjektiv bevorzugte Ethik voreilig als „objektiv“ und aus Tatsachen abgeleitet hinstellen.

Die atheistischen Vertreter einer objektiven Wahrheit über die richtige Ethik würden sich demnach desselben Fehlers schuldig machen wie ihre religiösen Gegenstücke, für die Gottes vermeintliches Wort die Quelle der einzig wahren Moral ist. Und während Hybris ein moralischer Fehler von ethischen Realisten sein kann und oft war, denke ich, dass das hauptsächliche Problem anderswo liegt: Im schieren Ausmaß der Herausforderung, das zu Vereinfachungen und Fehlschlüssen einlädt, um zu einer Antwort zu gelangen.

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Der Niedergang des Neuen Atheismus

Ein neuer Weg (Foto: Andreas Müller)

„Wir sind eines Morgens aufgewacht und die atheistischen Blogger waren alle Social-Justice-Blogger geworden. Ansonsten hatte sich nichts verändert, weil sich ansonsten nichts verändern musste (…) Der sozialistische Flügel der demokratischen Partei scheint sich eines ähnlichen Modells zu bedienen.“

(Scott Alexander: New Atheism. The Godlessness that Failed)

Die religionskritische Bewegung, die meine Jugend prägte, gibt es nicht mehr. An ihre Stelle ist ein ideologischer Mob von autoritären Sozialisten getreten. Doch wie konnte es soweit kommen?

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Übersicht: Die wichtigsten Beiträge über Ayn Rands Ethik

Versperrter Weg (Foto: Andreas Müller)

Einigen Lesern waren meine letzten drei Beiträge über Ayn Rands Metaethik zu anspruchsvoll. Immerhin konnte ich mit dem dritten Beitrag der Serie bei manchen zum ersten Mal für eine grundlegende Klarheit sorgen.

Um weitere Mysterien zu erkunden: Hier findet ihr eine Übersicht über meine wichtigsten Texte zu Ayn Rands Philosophie allgemein, Rands Antwort auf den Sein-Sollen-Fehlschluss, Rands Metaethik und ihre Ethik.

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Wie Ayn Rands Metaethik mit ihrer Ethik zusammenhängt

Die Bedeutung der Metaethik für unser Leben sollte geklärt sein. Siehe dazu den letzten Beitrag: Das Fundament von Ayn Rands Ethik. Es hat sich aber herausgestellt, dass einigen Lesern der Zusammenhang zwischen Ayn Rands Metaethik und ihrer Ethik noch unklar ist.

Bevor ich die Fehler mit Rands Metaethik aufzeige, möchte ich daher zunächst erläutern, was es mit dem „ultimativen Wert“, dem „Maßstab“, der „kontextuellen Absolutheit“ und der Natur des Menschen auf sich hat. Auch versuche ich zu erklären, was das „Überleben als Mensch“ bedeutet. Einiges davon hat auch Gültigkeit, falls Rands Metaethik nicht stimmt.

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Das Fundament von Ayn Rands Ethik erklärt

Andreas Müller Selfie Feuerbringer

Die Widerlegung von Ayn Rands Metaethik war eine der größten Erschütterungen meines Weltbilds.

Wie sich gezeigt hat, weiß praktisch niemand, was das überhaupt bedeuten soll. Und das sogar unter Ayn Rands Anhängern, mit Ausnahme einiger weniger Akademiker, die sich beruflich mit ihrer Philosophie befassen. Wir Philosophen haben das Problem, dass wir von einem großen Lebensereignis betroffen werden können, das so abstrakt ist, dass es fast niemand versteht.

Die großen Lebensereignisse von normalen Menschen sind Dinge wie der erste Kuss, die Heirat, der Tod eines engen Familienmitglieds, ein wichtiger Schritt in der Karriere. Nicht die Widerlegung einer Metaethik.

Ich habe schon einmal versucht, die Bedeutung und die Implikationen dieses Ereignisses zu erklären, aber ich habe bei diesem Versuch zu viel vorausgesetzt. Nun hole ich etwas weiter aus. Ich erkläre, was eine Metaethik ist, warum uns das nicht egal sein kann und wie die Metaethik von Ayn Rand aussieht. Und in einem folgenden Teil erkläre ich, warum sie falsch ist.

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Müssen wir an etwas glauben?

Kiel bei Nacht (Foto: Andreas Müller)

Wir sollten nur an das Wirkliche glauben. Nur an das, was überprüfbar in der objektiven Realität existiert. An das, was auf Beobachtungen beruht, die letztlich auf Sinneseindrücke zurückgeführt werden können. Wir sollten Realisten sein. Letztlich erfordert das keinen wirklichen „Glauben“, sondern Belege.

Vermeintliche Gegenbeispiele wie Liebe und die Willensfreiheit ließen mich unbeeindruckt. Schließlich lieben wir wirklich – anhand von Worten, Handlungen und Gedanken überprüfbar – bestimmte Menschen, werden wirklich geliebt (wenn wir Glück haben), und die Willensfreiheit können wir durch Introspektion und anhand logischer Argumente nachvollziehen.

Oder ist das nur eine Geschichte, an die ich geglaubt habe?

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