Feuerbringer aus der Asche

Ich bin zurück. Endlich kehrt die „Taliban der Aufklärung“ (MSS) wieder. Seht es mal so: Die andere Taliban ist auch wieder da. Und es ist bald Weihnachten.

Ich habe mich entschlossen, mein isoliertes Solo-Denkertum aufzugeben und mich in zwei Organisationen zu engagieren. Ich bin nun Mitglied der GWUP (Gesellschaft für die Kritische Untersuchung von Parawissenschaften) und der GKP (Gesellschaft für Kritische Philosophie). Stimmt …Tut mal so, als würde ich jetzt total seriös schreiben, also der Witz mit den Taliban oben – habt ihr euch eingebildet.

Wer mich persönlich treffen möchte: Im November bin ich bei der Mitgliederversammlung der GWUP in Frankfurt am Main zugegen, im Januar 2022 halte ich in Nürnberg für die GKPN einen Vortrag über meinen Abschied vom Objektivismus. Dazu folgen bald ein paar Infos.

Warum das nun alles? Die Aufklärung ist im Grunde immer bedroht, aber jetzt halte ich es überhaupt nicht mehr im Kopf aus.

In Deutschland bekämpft eine Sekte von Spinnern die andere. Ob Querdenker, puritanische Woke-Aktivisten mit ihrer kritischen oder Nazis mit ihrer klassischen Rassenlehre. Menschen werden erneut anhand oberflächlicher Kriterien wie Rassen- und Geschlechtszugehörigkeit beurteilt, der Universalismus der Aufklärung schwindet, immer mehr Bürger freier Demokratien haben Angst, ihre überwiegend blöde Meinung zu äußern, und selbst im Angesicht der Klimakrise bleiben die Deutschen technikfeindlich wie Höhlenmenschen.

Genug ist genug. Die Blödheit wird abgefackelt. Schluss, Ende.

Gebt den Skeptikern euer Geld

Nach wortwörtlich 20 Jahren, seit ich sie kenne, bin ich der GWUP beigetreten, den deutschen Skeptikern. Wir hatten früher einmal einen Konflikt wegen meiner wüsten Religionskritik (und mit wem hatte ich den nicht …), aber sei es drum. Die GWUP war mir über die Jahre immer wieder behilflich bei meinen journalistischen und intellektuellen Anfragen. Zudem führte ich viele Diskussionen mit führenden Mitgliedern wie Ulrich Berger. Das sind vernünftige Leute, die wichtige Arbeit für die Aufklärung leisten. Keine Ahnung, wieso die überhaupt mit mir reden. Ich habe mich also entschieden, Sponsormitglied zu werden, ihnen regelmäßig über den Mitgliedsbeitrag hinaus Geld zu geben.

Übrigens unterschreibt man für die GWUP-Mitgliedschaft einen Vertrag, der essenziell besagt, dass man kein Idiot werden darf oder sonst rausfliegt (grobes Zuwiderhandeln gegen die Vereinsziele). Man stelle sich vor, jeder Deutsche müsste einen solchen Vertrag unterschreiben — Traum meiner schlaflosen Nächte. Die Vereinsziele sind vor allem:

  • der Förderung der Wissenschaften zu dienen und deren Methoden auf Para-und Pseudowissenschaften anzuwen­den,
  • kritisches Denken zu fördern, um somit die Anfälligkeit für pseudowissenschaftliche Vorstellungen und Versprechun­gen abzubauen,
  • die Öffentlichkeit über para-und pseudowissenschaftliche Behauptungen auf der Basis des aktuellen wissenschaftli­chen Kenntnisstandes zu informieren, Untersuchungen zu parawissenschaftlichen Thesen zu fördern oder selbst durchzuführen und über deren Ergebnisse zu berichten; dazu können Öffentlichkeitsarbeit, Publikationen und Veranstaltungen dienen,
  • die Wissenschaften und insbesondere ihre Methoden zu verbreiten und verständlich zu machen und sie von Pseu­dowissenschaften und deren Methoden abzugrenzen,
  • mit gleichgesinnten Personen, Organisationen und Institu­tionen zusammenzuarbeiten. Die GWUP ist eine inter­national ausgerichtete Gesellschaft.

Hier könnt ihr auch beitreten: GWUP Mitgliedschaft. Ihr müsst nicht unbedingt aktiv etwas tun, ihr könnt ihnen auch einfach Geld geben (und das von der Steuer absetzen). Das ist eine bessere Sache als Brot für die Welt und der ganze Quatsch. Die Leute müssen wissenschaftlich, rational denken lernen. So lassen sich auch humanitäre Herausforderungen lösen. Ich tue nach meinen Möglichkeiten etwas mehr, zum Beispiel ging mein Tweet über die GWUP-Umfrage 2021 viral.

Die Aufklärung philosophisch stärken

Zweitens bin ich der GKP(N) beigetreten, der Gesellschaft für Kritische Philosophie mit Sitz in Nürnberg. Zunächst als normales Mitglied, aber je nach meinen Möglichkeiten lässt sich das zukünftig ausbauen. Auch die GKPN kenne ich schon sehr lange. Ihre Publikation „Aufklärung & Kritik“ ist die wichtigste philosophische Zeitschrift der deutschen Aufklärung unserer Zeit. Das sind also Intellektuelle, zu größeren Teilen Professoren, und ihre Massenwirksamkeit ist insofern natürlich geringer als die der GWUP. Dafür sind sie aber auch nicht da.

Bei meinem Vortrag im Januar geht es um meinen Abschied vom Objektivismus. Der findet voraussichtlich am 26. Januar 2022 statt und trägt den Titel „Objektivismus Revisited: Warum Ayn Rands Ethik scheitert“.

Vielleicht sehen wir uns dort, ich freue mich.