Wofür steht Feuerbringer? Für die Philosophie. Für die Vernunft. Und konkret vertrete ich aktuell folgende Positionen:
Leitendes Prinzip: Ich bin Philosoph. Das heißt, dass mich das Wahre, Gute und Schöne interessiert und dass ich die Wahrheit auf Grundlage strenger philosophischer Kriterien suche. Es ist mein Anspruch, so objektiv wie möglich zu sein.
Metaphysik: Ich glaube, dass der Wille im libertaristischen Sinne frei ist. Ich bin Agnostiker in Bezug auf die Gottesfrage und das Übernatürliche. Ich glaube, dass es selbst-evidente, durch Reduktio-Argumente bewiesene Wahrheiten wie die metaphysischen Axiome Existenz, Identität und Bewusstsein gibt, sowie A-Priori-Wissen (Wissen, das wir vor aller Erfahrung besitzen). Meiner Ansicht nach zählen Logik und Mathematik zum A-Priori-Wissen.
Epistemologie: Wir sollten versuchen, Erkenntnisse durch Erfahrung und Vernunft zu gewinnen. Ich glaube, dass es außerdem A-Priori-Wissen und metaphysische Axiome gibt, welche eine Voraussetzung für den weiteren Wissenserwerb darstellen. Für alle übrigen Behauptungen muss man logisch-empirisch argumentieren. Ich lehne Dogmen beziehungsweise willkürliche Behauptungen ab.
Ethik: Ich vertrete eine intuitionistisch fundierte Tugendethik. Ich glaube, dass es selbst-evidente ethische Prinzipien gibt, die wir intuitiv erkennen können. Die Tugendethik hilft uns dabei, in der Praxis ethisch zu leben. Ich bin Humanist, das Wohl des Menschen steht für mich an erster Stelle. Nachgeordnet finde ich auch das Tierwohl wichtig.
Politik: Ich bin ein liberaler Kommunitarist (bitte nicht verwechseln mit „Kommunist“, das ist etwas anderes). Ich glaube, dass wir freie, gleichberechtigte Bürger sein sollten, die zusammen in einer Gemeinschaft leben. Ich befürworte die freiheitliche, demokratische, konstitutionelle Demokratie (das ist das politische System Deutschlands und generell das westlich geprägter Nationen). Ich würde den Sozialstaat ausbauen und zugleich liberale Aspekte wie Meinungs- und Forschungsfreiheit stärken. Ich denke, dass wir nicht mit Diktaturen handeln sollten.
Meine intellektuelle Entwicklung
Am bekanntesten bin ich für meinen Beitrag zum Neuen Atheismus. Ich übersetzte Texte der Neuen Atheisten wie Richard Dawkins, Sam Harris und anderen Denkern ins Deutsche und beteiligte mich mit eigenen Artikeln und Vorträgen am kämpferischen Atheismus. Heute halte ich nichts mehr vom Neuen Atheismus und kritisiere seine Vertreter dafür, selbst historische Mythen zu verbreiten.
Aufgrund des Fine-Tuning-Arguments und einiger kosmologischer Gottesbeweise, zu denen mir keine gute atheistische Antwort einfällt, bin ich nun eher ein Agnostiker in der Gottesfrage als ein Atheist. Genauer gesagt bin ich weiterhin Atheist, wenn es um den christlichen, islamischen, jüdischen Gott und dergleichen geht. Es könnte aber einen „Gott der Philosophen“ geben mit Eigenschaften, die sich durch die Vernunft erkennen lassen.
Ich versuchte lange Zeit, eine tatsachenbegründete säkulare Ethik zu entwickeln, ein Alternative zur religiösen Ethik. Dieser Weg begann mit Richard Carriers Goal-Theory, ging weiter mit dem Utilitarismus von Sam Harris und endete mit Ayn Rands Objektivismus. Aufgrund des Sein-Sollen-Fehlschlusses lassen sich aber keine Normen aus Tatsachen logisch ableiten, also war der ganze Versuch ein Irrweg. Nun vertrete ich eine intuitionistische Ethik, deren Prinzipien selbst-evident sind und daher nicht aus Prämissen geschlossen werden. Natürlich kann man nicht einfach behaupten, dass ein Prinzip selbst-evident ist, es muss eine Reihe von Kriterien erfüllen.
Ich war mein Leben lang ein Naturalist, der glaubt, dass es auf der Welt „mit rechten Dingen zugeht“. Nun bin ich eher ein Agnostiker in dieser Frage, denn Aspekte wie der menschliche Geist, die Frage, wie es Leben in einer materiellen Welt geben kann, die Seele und die Frage, warum wir bestimmte Dinge schön finden, halte ich für ungelöste Mysterien. Ungelöst heißt, dass sie nicht naturalistisch gelöst wurden, sondern gar nicht. Darauf erscheint mir eine agnostische Haltung eine vernünftigere Reaktion zu sein als eine dogmatische naturalistische Setzung.