Von Mark Humphrys
Die neue Bedrohung des Westens ist der niederträchtige und ignorante islamische religiöse Faschismus aus dem Mittleren Osten. Er beruht auf dem historischen Islam, aber in seiner globalisierten Form und mit seinen Angriffen auf westliche Städte ähnelt er mehr einer utopistischen totalitären Bewegung des 20. Jahrhunderts – also einem Phänomen der Moderne, das man mit dem gewalttätigen, utopistischen Kommunismus oder mit dem europäischen Faschismus aus der Mitte des 20. Jahrhunderts vergleichen kann. Er lehnt die Demokratie ab, er bekämpft Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit und sexuelle Freiheit. Er befindet sich mit jedem im Krieg, der kein islamistischer fundamentalistischer Faschist ist. Er hat eine große Anzahl an Muslimen auf dem Gewissen.
Die westliche Linke ist, wie manche Leute überrascht festgestellt haben, auf der Seite der Faschisten.
„Als eine arabische Frau, die drei Jahrzehnte lang an einem Leben unter der islamischen Scharia leiden musste, ist es klar für mich, dass die politische Ideologie des Islams und die Scharia unnachgiebig von der westlichen Zivilisation bekämpft werden müssen, um ihre Etablierung in einer freien Gesellschaft zu verhindern.
Allerdings habe ich festgestellt, dass ich an zwei Fronten kämpfe. Die erste Front richtet sich gegen Islamisten, ein sehr waghalsiger Kampf. Die andere Front besteht aus zu vielen uninformierten Individuen, die sich selbst als aufgeschlossene „Progressive“ betrachten.“
Wafa Sultan, Obstacles in Liberating Islam
„Aber was, wenn diese Täter Recht hatten und wir Unrecht?“
Norman Mailer über den Anschlag vom 11. September 2001, The Intellectual as Barbarian
In seinem Blog bietet der irische Autor Mark Humphrys eine Erklärung für die Schützenhilfe an, die linke Kritiker des Westens und linke Verteidiger des Islamismus den Islamisten leisten. Übersetzt:
- Der Linken geht es um irgendeine vage „Revolution“, um den Westen oder den Kapitalismus zu zerstören und etwas „Besseres“ einzuführen. Und das möchte praktisch niemand mehr tun außer den Islamisten. Die Sowjetunion ist verschwunden, also bleibt der Linken nur ein Haufen religiöser Spinner übrig.
- Besessenheit mit Vater. Der Linken geht es um eine Rebellion gegen Vater. Vater ist ein Christ. Gegen den Islam zu rebellieren, bedeutet der Linken nichts.
- Sie kämpft noch immer im letzten Krieg. Die Linke kämpft noch immer gegen das Christentum, obwohl sie gewonnen hat und das Christentum nicht länger irgendwen unterdrückt. Ich bin zum nächsten Krieg weitergegangen.
- Reine Ignoranz. Die meisten Linken wissen nichts über die dschihadistischen Morde, die den Westen nicht betreffen – Nigeria, Thailand, die Philippinen, Ägypten, Algerien, Sudan, Indien, Pakistan, Russland, Somalia – und sie werden wütend, wenn man diese erwähnt. Sie glauben, dass der Dschihad nur Westler betrifft.
- Weiße sind die bösen Jungs. Die Linke liebt weiße Schuld und ist nur an Situationen interessiert, für die man den „weißen Mann“ verantwortlich machen kann. Die Linke neigt dazu, jeden zu unterstützen, der gegen den „weißen Mann“ kämpft. Sie ignoriert Konflikte, an denen keine „weißen“ Leute beteiligt sind. Ich gebrauche Anführungszeichen, weil die rassischen Kategorien der Linken meistens lächerlich sind.
- Gewalttätige Menschen sind aufregend. Die Linke liebt „Widerstand“ in all seinen Formen. Falls Islamisten dasselbe Ziel anstrebten – Schariarecht – aber vollkommen friedliche Methoden gebrauchen würden, dann wäre die Linke überhaupt nicht an ihnen interessiert.
Mark Humphrys: Why the left favours the jihad
[Humphrys zitiert im folgenden auch den objektivistischen Autor Christian Beenfeldt mit einer philosophischen Erklärung, der ich zustimme. AM]
Auszüge aus Die Verwandlung von Jihad Jack und John Walker Lindh vom Christian Beenfeldt – Wann kann man von einem trendigen westlichen liberal-linken Atheismus zu einem islamistischen religiösen Faschismus übergehen? Wenn dein trendiger, unvoreingenommener Atheismus auf Gefühlen beruht und nicht auf der Vernunft:
- „Der typische „progressive“ Linke mit seinem unvoreingenommenen Relativismus ist die Verkörperung des Subjektivismus: Er glaubt, dass es keine absoluten Prinzipien gibt, dass die Wahrheit „im Auge des Betrachters“ liegt und dass „was für dich richtig ist, nicht für mich richtig sein muss.“ Aus den Äußerungen des Subjektivisten geht hervor, dass seine Entscheidungen von blinden Gefühlen gesteuert werden.“
- „Das ist genau die grundlegende Haltung des religiösen Dogmatikers. Es gibt eine unendliche Anzahl widerstreitender religiöser Sekten. Woher weiß der Gläubige, welche Religion er annehmen muss, welchen Offenbarungen er folgen muss und auf welche Autoritäten er hören muss? Sammelt er auf wissenschaftliche Art die Belege, wägt sie vorsichtig ab und akzeptiert dann die Schlussfolgerung, zu der die Vernunft und die Logik hinweisen? Offensichtlich nicht. Er fühlt es. Er fühlt, dass das Christentum, der Islam, der Hinduismus, der Buddhismus, die Astrologie oder was auch immer der richtige Glaube für ihn ist.“
- „Während also der Gläubige behaupten mag, an absolute Wahrheiten zu glauben, so sind seine Überzeugungen tatsächlich so willkürlich und unbegründet wie jene des Subjektivisten. Darum sind die paradoxen Bekehrungen von Jack Thomas und Walker Lindh – vom Subjektivisten zum religiösen Dogmatiker – gar nicht so paradox; in beiden Fällen fand der Wechsel nur von einer Form der Emotionalität zu einer anderen statt.“
[Außerdem zitiert Humphrys zwei Artikel von Autoren des britischen Spiked-Magazins. AM]
- Kenan Malik, 1. Februar 2009, erinnert sich an einen Freund, der im Jahr 1989 den kurzen Weg von einem Westen-hassenden Linken zu einem Westen-hassenden Islamisten gegangen ist: „Der Hassan, den ich in London kannte, war ein Mitglied der Sozialistischen Arbeiterpartei (wie ich). Seine anderen Vorlieben waren das alkoholische Getränk Southern Comfort, Sex und der britische Fußballverein Arsenal. Wir hatten uns die Specials zusammen angesehen, Dope zusammen geraucht, über Fußball gesprochen. Er war durch und durch säkular: Der einzige Gott, den er verehrte, war Liam Brady, der magische Mittelfeldspieler von Arsenal. Aber hier war er nun in Bradford, ein Botenjunge der Mullahs, inspiriert von Bücher-Verbrennern, bereit, für ein 1000 Jahre altes Märchen, an das er nie geglaubt hatte, Blut zu vergießen.“
- Die schockierende Wahrheit über Osama bin Laden: Offenbar liest er unsere Blogs, von Brendan O’Neill. Er weist darauf hin, dass viele von Bin Ladens Themen von der Linken stammen. Er ist nicht nur ein Produkt einer uralten religiösen Hysterie, sondern Bin Laden ist offenbar zum Teil eine Schöpfung des modernen Westens. Seine Überzeugungen sind ein gewalttätiger moderner Utopismus wie der Kommunismus und der Faschismus des 20. Jahrhunderts und kann wie diese Glaubenssysteme zerstört werden. Wie müssen nicht gegen den Islam in den Krieg ziehen, sondern nur mit diesem modernen islamistischen Utopismus.
Ergänzung von Andreas Müller:
All diese Eigenschaften – Rebellion gegen den Vater, die Suche von Anerkennung mittels Gewalt, Ignoranz, Schwarz-weiße Denkschemata – gehören eigentlich zur Psychologie pubertierender Jugendlicher. Warum gibt es heute so viele 40-, 50-, 60-jährige pubertierende Jugendliche im Westen? Wahrscheinlich, weil die grundlegende Geisteshaltung der pubertierenden Jugendlichen eine Orientierung an ihren Gefühlen ist – und nicht am Verstand, den sie noch nicht genügend trainiert haben.
Diese Irrationalität kennzeichnet auch die erwachsene westliche Linke unserer Zeit, weil es keine kulturell dominante Vernunftphilosophie im Westen (oder irgendwo) gibt. Es gibt nur willkürlichen Unsinn und Leute, die Aufklärer als „Ideologen“ und „Dogmatiker“ beleidigen und über irgendwelche „anderen Seiten“ der Aufklärung sinnieren. Was kommt dabei heraus? Menschen, die im Westen mit Religion, Esoterik oder postmoderner Philosophie aufgewachsen sind und dann nach Syrien reisen, um Ungläubige zu köpfen.
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Mark Humphrys ist ein irischer Blogger, der innenpolitisch libertäre Positionen vertritt und außenpolitisch eher den Neocons zuzuordnen sind. Der englische Originalbeitrag über Linke und Dschihad findet sich hier. Von Humphrys stammen auch die hiesige Einführung in den Nahostkonflikt sowie der Beitrag über die Statistiken zur Ehe. [AM]