Bin ich wirklich aus der Politik raus?

Ich habe in „Goodbye, Kulturkampf“ geschrieben: „Ich ziehe mich aus der Politik zurück und befasse mich öffentlich nur noch mit Geschichte, Philosophie und Kunst.“

Das war meine Schlussfolgerung aus dem vollkommen kranken, in höchstem Maße toxischen Kulturkampf in der GWUP, bei dem ich zeitweise mittendrin war, aber auch aus der Verschrottung von Twitter, der Flut von russischen und chinesischen Fake-Accounts in verschiedenen sozialen Medien. Und es war ein Schluss aus meinen vorherigen Erfahrungen, wie schnell man in ein Lager eingeordnet wird auf Grundlage von eigentlich gar nichts.

Ja: Ich möchte mich nicht mehr direkt am politischen Diskurs beteiligen. Meine Erfahrungen damit waren zu lange zu negativ. Was bekomme ich dafür, für nichts und wieder nichts Ziel von Diffamierungskampagnen von irgendwelchen kranken Gestalten zu werden?

Aber ich habe am Anfang meiner intellektuellen Karriere auch nicht mit irgendwelchen Monstern, die man sofort von einer Klippe werfen sollte, in den sozialen Medien herumstritten. Ich habe Satiren geschrieben.

Und genau in dieser Form nehme ich weiterhin an der politischen Auseinandersetzung teil, in Form meiner Kunst.

Wie ich in „Terry Rotter 2 kommt wirklich“ geschrieben habe, behandelt der satirische Roman unter anderem diese Themen: J. K. Rowlings Transphobie, Antisemitismus, den Aufstieg von Rechtspopulisten und den Gaza-Krieg.

Es müssen nur ein paar Leute meine satirischen Bücher lesen, und ich erziele damit eine größere Wirkung als mit meiner Beteiligung an einer Anti-AfD-Demo neben Millionen anderer Leute. Wer es mag, soll gerne zu diesen Demos gehen. Ich ertrage Menschenmassen nicht, ich drücke mich durch meine Kunst aus.