Was ist mit den ertrinkenden Goldfischen?

Der Kapitalismus ist ein System, das auf der Anerkennung individueller Rechte, einschließlich Eigentumsrechte, beruht, in dem die einzige Funktion der Regierung darin besteht, individuelle Rechte zu schützen, das heißt, Menschen vor jenen zu schützen, die den Gebrauch physischer Gewalt initiieren.

https://feuerbringer.wordpress.com/philosophie/politik/

Schön – aber was ist mit den folgenden angeblichen Eigenschaften des Kapitalismus, fragt Wilfried Müller in einer Replik auf meinen Artikel Was hätte nach dem Sozialismus geschehen müssen?Weiterlesen „Was ist mit den ertrinkenden Goldfischen?“

Was hätte „nach dem Sozialismus“ geschehen müssen?

Die kommunistischen Regimes sind Geschichte. Wenige Diktaturen in Nordkorea, China und Kuba bleiben bestehen, aber die große Auseinandersetzung zwischen dem Westen und seinem egoistischen, individualistischen Ideenfundament und dem Osten mit seiner altruistischen, kollektivistischen Basis liegt in der Vergangenheit. Das Komische ist nur: Der Streit wurde beendet wie eine alte Dampflokomotive, die plötzlich nicht mehr mit Kohlen versorgt wird und die mitten auf der Strecke stehenbleibt. Der Lokführer und die Arbeiter im Maschinenabteil steigen unvermittelt aus und gehen nach Hause. Weiterlesen „Was hätte „nach dem Sozialismus“ geschehen müssen?“

Die Zersplitterung des Selbst

Es gibt ja sowieso kein Selbst, sagen moderne „Philosophen“ und „Psychologen“, also kann ich mein Nicht-Selbst genauso auf verschiedene Orte im Netz aufteilen, bis es wirklich kein Selbst mehr gibt – oder gibt es dann am Ende mehr Selbst als zuvor? Selbstverständlich.

Nochmal der Hinweis: Kürzere Blogs schreibe ich jetzt auf Facebook und diskutiere dort auch gelegentlich: http://www.facebook.com/feuerbringer

Ich empfehle meinen Lesern, meine Beiträge dort zu abonnieren oder mir einen Freundschaftsantrag zu schicken.

Sobald ich meine „Von allem angewidert“-Phase erfolgreich beendet habe, wird es auch hier im FB-Magazin und mit Vorträgen weitergehen. Übrigens bin ich jetzt auch auf Vimeo aktiv, weil meine künftigen Videos das professionelle Niveau halten werden: http://vimeo.com/feuerbringer

Leider hängt mein Mitstreiter Mark Humphrys (irischer Blogger) fast nur noch auf Twitter herum und zankt sich dort mit Linken. Ich nehme mir vor, das FB-Magazin besser zu pflegen. Mit Leuten streiten funktioniert bei mir via Twitter sowieso nicht, weil meine Adressaten überhaupt nicht verstehen, wovon ich rede. Z.B. Netzneutralität als arbiträres Konzept, das in die Vertragsfreiheit eingreift – hä? Was bedeutet „arbiträr“? Was ist Vertragsfreiheit? Was ist ein Konzept? Egal, politischer Aktionismus braucht kein Gehirn – es geht heutzutage darum, die Welt zu verändern, nicht mehr darum, sie zu begreifen. Warum auch etwas begreifen, das morgen schon ganz anders aussieht?

Ah, da ist sie wieder, die Phase.

Matussek und die Homophobie

Matthias Matussek war stets als Anwalt der konservativen Katholiken in den überregionalen Medien präsent. Dort verteidigte er sein erzreaktionär-katholisches Weltbild. Dagegen hätte ich nichts einzuwenden, wären seine Artikel substanzreicher. Aber Matussek hat sich nie an intellektuellen Debatten beteiligt – jedenfalls nicht auf intellektuelle Art. Sein Lob der Homophobie ist genauso leer und belanglos wie immer, diesmal gilt das jedoch auch für die kritischen Repliken.

In einem Artikel des britischen Journalisten Theodore Dalrymple berichtet der ehemalige Gefängnisarzt über einen Tag in seinem Hospital. Dort tummelten sich regulär die drogenabhängigen, gewaltaffinen Mitglieder der britischen Unterschicht. An einem gewöhnlichen Tag starrte die Oberschwester einst ins Leere und sagte: „Alles ist widerlich“, ohne Betonung oder besonderen Anlass. An diese Anekdote fühle ich mich häufig erinnert, wenn ich einen Blick in die Online-Ausgaben der überregionalen Zeitungen wage und einen Blick auf die Kommentare darunter. Alles, in der Tat, ist widerlich. Weiterlesen „Matussek und die Homophobie“

Gasthaus zum Unbehagen

Mir spukt unlängst ein Lied des mit 41 Jahren verstorbenen Punk-Rockers Tony Sly im Kopf herum, „Discomfort Inn“. Seine Band No Use For A Name zeichnete sich durch kompromisslos energetischen Punk Rock und melancholisch-nachdenkliche Lyrics aus. Ich war auf einem seiner letzten Konzerte.

Zum Gedenken an Sly übersetze ich die Lyrics von „Discomfort Inn“. Wenn ich sie richtig verstehe, spricht Sly von seiner Ehe zu einer Frau, die ihn nie geliebt hat und von der er sich nun scheiden lässt. Das Lied hat sehr originelle, provokative und einprägsame Bilder, mit denen er seine Beziehung beschreibt. Weiterlesen „Gasthaus zum Unbehagen“

Philosophie ist keine Spezialwissenschaft

Der Zoologe und Schriftsteller Richard Dawkins wirft Philosophen auf Twitter vor, nicht mittels Lehnstuhl-Denken auf den Prozess der natürlichen Selektion gekommen zu sein. „Die historische Unfähigkeit von Philosophen, Darwin vorwegzunehmen, ist eine ernsthafte Anklage gegen die Philosophie.“

Nein, das ist sie nicht. Die ewige Herablassung von vielen Naturwissenschaftlern gegenüber Philosophen beweist einzig die Ahnungslosigkeit der betroffenen Naturwissenschaftler. Sie wissen offensichtlich nicht, was Philosophie ist. Weiterlesen „Philosophie ist keine Spezialwissenschaft“

Ist Alice Schwarzer ein Opfer?

„Frauen und Männer sind Opfer ihrer Rollen – aber Frauen sind noch die Opfer der Opfer“, sagte die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer einst. Doch nun ist Schwarzer selbst ein Opfer – das Opfer einer Rufmordkampagne der „Medien“ – findet sie jedenfalls. Doch nicht nur sie, auch andere Menschen sehen Schwarzer als Opfer. Zum Beispiel erhielt sie Unterstützung bei ihrem Besuch einer Berliner Grundschule, wo sie das Bewusstsein für die Gleichwertigkeit von Menschen, die sado-masochistische Sexualpraktiken bevorzugen, stärken wollte.

Schwarzer hatte im Juli 2012 den Sado-Maso-Roman Shades of Grey verteidigt und tritt seitdem für die gleichberechtigte Würde von Sado-Masochisten ein. So auch in der Berliner Grundschule. Der junge Mohammed Dahab erhob sich nach drei Stunden Unterricht, zeigte mit dem Finger auf Schwarzer und sagte: „Ey, mir is scheiße langweilig! Fick dich, du Opfer!“

Doch ist Schwarzer wirklich ein Opfer? Weiterlesen „Ist Alice Schwarzer ein Opfer?“

Freigeistige Umtriebe

Einige Updates zum Feuerbringer-Magazin:

1. Kürzere Beiträge, Videotipps, Empfehlungen, spontane Gedichte und Beleidigungen des Propheten findet man künftig auf Facebook und nicht mehr im Blog:

http://www.facebook.com/feuerbringer

2. Ich habe die Arbeit an meinen Büchern wieder aufgenommen. Nach der Übersetzung eines Literaturklassikers ins Deutsche, den es bislang noch nicht gibt (offenbar haben Literaturprofessoren etwas besseres zu tun) sind Fortsetzungen meiner zwei beliebtesten Bücher angesagt. Meine beliebtesten Bücher sind Ist der Wald endlich tot? und Terry Rotter und das Feuer der Freiheit. Ich kann euch schon mal die Arbeitstitel verraten: „Esst die Delfine!“ und „Terry Rotter und die Falle des Übermenschen“. Philosophische Essays und Literatur sind offenbar weniger populär als unterhaltsame, witzige Bücher. Ich bin erstaunt und schockiert, schrecklich schockiert! Gut, ist mir eigentlich egal, was populär ist. Ich habe einfach wieder Lust auf Satire.

3. Während Spaß und Unterhaltung auf Facebook und in meinen Büchern gut aufgehoben sind, möchte ich, wie angekündigt, meine anspruchsvolleren Gedanken hier im Blog sowie in YouTube-Vorträgen unterbringen. Yup, dort heiße ich noch immer „EvolvingHumanist“. Immerhin bin ich ordentlich evolviert. Eine rigorose Arbeitsteilung, eine vollkommene Aufspaltung meiner Seele, wird das allerdings auch nicht werden. Schließlich bin ich eine einheitliche, ganzheitliche Person, eine Personifizierung der perfekten Symmetrie und Harmonie des Universums.

4. Der Kommentarbereich wurde zur Abwechslung von Spambots belästigt. Darum habe ich ein neues „Captcha“, ein Bilderrätsel eingebaut, das recht einfach zu lösen ist, aber nicht für Spambots. Wird es bei euch nicht angezeigt, empfehle ich die Deaktivierung der Ad-Blocker für das Magazin (empfehle ich sowieso, sonst seht ihr meine Bücherwerbung nicht…).

Vor allem auf das neue TR freue ich mich schon. Irgendwo muss der anarchistische Unsinn in meinem Kopf schließlich untergebracht werden.

 

Humanismus damals und heute

„Humanismus“ ist ein schillernder Begriff, der so freundlich klingt, dass sich fast jeder damit identifizieren möchte. Der historische Urquell des Humanismus ist die Epoche der Renaissance. Und wie sich nicht zuletzt bei der Lektüre von „Die Würde des Menschen“ von Giovanni Pico della Mirandola offenbart, hatten die Renaissance-Humanisten ein Menschenbild, das dem Menschbild vieler heutiger Humanisten diametral entgegengesetzt ist.

(Update: Generelle Entwicklungen des heutigen Humanismus herausgearbeitet) Weiterlesen „Humanismus damals und heute“

Happy Birthday, Ayn Rand!

Am heutigen 2. Februar vor 109 Jahren wurde Ayn Rand in St. Petersburg geboren. Damals trug sie noch den Namen Alisa Rosenbaum, aber dabei sollte es nicht bleiben. Aber weit wichtiger als die Annahme eines neuen Namens war die Entscheidung, ihr Leben nicht im Land ihrer Geburt zu führen, sondern in das Land zu gehen, dass ihr das Streben nach Glück ermöglichen konnte: die Vereinigten Staaten von Amerika.

Der Rest ist eine Erfolgsgeschichte, von der wir auch heute noch profitieren, wenn wir in ihren Romanen schmökern, um große Helden kennen zu lernen und die Ideen, die sie antreiben.